Speyer Blickpunkt: Schätze der Maya im Historischen Museum Speyer: Die Kreativen im Regenwald

Seit zwei Monaten können Besucher des Historischen Museums der Pfalz in Speyer es nun ergründen – „Das Rätsel der Königsstädte“. Im Mittelpunkt der großen Maya-Ausstellung stehen 250 Exponate, die teils zum ersten Mal in Europa zu sehen sind (wir berichteten ausführlich im überregionalen Kulturteil vom 30. September). Einige davon zeigen wir auf dieser Seite. Aber es gibt noch mehr zu entdecken.

Wie groß ist die Schau?

Die Ausstellungsfläche beträgt zirka 1000 Quadratmeter. Die Präsentation gliedert sich in vier Schwerpunktteile: die „Entdeckung“, Städte im Urwald, der Gottkönig und Ursachen des Niedergangs. Hinzu kommen Wandtexte zu 25 Unterthemen mit einer durchschnittlichen Länge von jeweils 1000 Zeichen. Woher stammen die Exponate? Leihgeber sind: Museo Nacional de Arqueología y Etnología, Colección Fundación La Ruta Maya, Colección Neria Herrera Pinelo/Museo Juan Antonio Valdés (alle Guatemala), Museum aan de Stroom (Antwerpen), Bonner Altamerika Sammlung (Universität Bonn), Staatliche Museen Berlin (Ethnologisches Museum), Museum zu Allerheiligen, Sammlung Ebnöther (Schaffhausen), Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt (Köln), Roemer- und Pelizaeus-Museum (Hildesheim) sowie Schokoladenmuseum (Köln). Gibt es öffentliche Führungen? Ja. Jeden Sonntag um 11 und 14 Uhr. Am ersten Weihnachtsfeiertag und am Neujahrstag entfällt jeweils die Führung um 11 Uhr. Zu welchen Themen gibt es Vorträge im Begleitprogramm? Am Donnerstag, 22. Dezember, spricht der Astronom und Autor Florian Freistätter zum Thema „Der Maya-Kalender und der Weltuntergang: Was wurde aus der Apokalypse vom 21.12.2012?“. Antje Gunsenheimer von der Universität Bonn befasst sich am 12. Januar mit dem Aspekt „Blutopfer für die Götter“. „Im Reich der Maya“ heißt es am 9. Februar: Dann widmen Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner sich Themen wie Fairer Handel und nachhaltiger Tourismus. Dazu gibt es Aufnahmen aus mehrmonatigen Aufenthalten in Südmexiko, Belize, Guatemala und El Salvador. Um „Das Ballspiel der Maya“ geht es am 23. Februar mit Inés de Castro vom Lindenmuseum Stuttgart. Der Fotograf Martin Engelmann beschäftigt sich schließlich am 23. März in einer Live-Reportage mit dem Thema „Die letzte Prophezeiung der Maya“. Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei. Sind weitere Begleitveranstaltungen für Kinder geplant? Ja. Die Berliner Autorin Birge Tetzner liest am 19. Februar aus ihrem archäologischen Abenteuer „Fred bei den Maya“. Eine Maya-Lesenacht in Zusammenarbeit mit der Speyerer Stadtbibliothek beendet am 21. April das Programm. Was sind die Maya-Apps? Ausstellungsbesucher können eine virtuelle Nachbildung der Maya-Stadt Uxul interaktiv durchwandern. Eine App ermöglicht es, verschiedene Stadtbereiche anzuschauen, Informationen über die aktuelle Grabung zu erhalten und Uxuls Geschichte zu erfahren. Speziell für Kinder gibt es die App „Erkunde Uxul mit Ixchel“. Dabei stellt ein Maya-Mädchen Orte und Personen vor. Beide Apps sind kostenlos und in der Ausstellung nutzbar. Was sagen die Ausstellungsmacher? Der Speyerer Museumsdirektor Alexander Schubert sieht in den Maya ein „besonders faszinierendes Thema“. Für Projektleiter Lars Börner besteht das Rätsel der Königsstädte nicht allein in ihrem Verschwinden. Ebenso gelte es zu ergründen, wie es den Maya gelang, im lebensfeindlichen Regenwald langlebige Städte zu errichten und ihre Hochkultur zu entwickeln. Welche Resonanz findet die Schau in anderen Medien? „Die Zeit“ schrieb zur Eröffnung unter anderem: „Zu sehen sind Originalfunde aus Guatemala und Mexiko: Stelen, Wandgemälde, Skulpturen, Weihrauchgefäße und als kleine Höhepunkte viele Figurinen, die ausdrucksstark und teils in kühnem Comicstil das große künstlerische Geschick der Kreativen im Regenwald dokumentieren.“ In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hieß es beispielsweise: „Das Dschungelmotiv umfängt einen gleich beim Betreten, Kalender und Schrift werden auf liebevoll programmierten interaktiven Stationen erklärt, und auch die Kunst kommt nicht zu kurz (...).“ Gibt es Sonderöffnungszeiten an Weihnachten und zum Jahreswechsel? An Heiligabend, 24. Dezember, sind Museum und Ausstellung von 10 bis 14 Uhr, am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zwischen 10 und 16 Uhr sind die Maya-Schätze an Silvester, 31. Dezember, zu sehen. Am Neujahrstag und am Montag, 2. Januar, öffnet das Museum von 10 bis 18 Uhr. Ausstellung Zu sehen im Historischen Museum der Pfalz in Speyer noch bis zum 23. April, dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr

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