Speyer Botschafterin der Hospiz

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„Sie ist eine Botschafterin der Hospiz“, lobte Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, gestern Isolde Wien im Dienstzimmer von OB Hansjörg Eger (CDU) im Stadthaus. Sie sei in den 1990er Jahren maßgeblich an der Einrichtung des Hospizes im Wilhelminenstift beteiligt gewesen. Für Wien gab es dafür eine Urkunde und Präsente.

Beim Neujahresempfang ehrte Eger Ehrenamtliche der Hospize in Speyer. Darüber hinaus habe Schad in der Jurysitzung den Vorschlag gemacht, die Frau zu ehren, die diese Hospizarbeit überhaupt erst möglich gemacht habe: Isolde Wien. „Ich war damals noch Gemeindepfarrer in Weingarten. Ich erinnere mich daran, dass sie mehrere Gemeinden in der Pfalz besucht hat, unter anderem Weingarten. Sie war sich nicht zu schade für diese Reise, auf der sie die Idee der Hospizarbeit verbreitete“, so Schad. Außerdem betonte er, dass besonders Wiens seelsorgerische Kompetenz hervorzuheben sei. Wien war mit ihrem Mann Karl-Gerhard, Pfarrer i. R., und ihrer Nichte, Schwester Isabelle Wien, gekommen. „Ich war über diese Ehrung sehr überrascht, aber es freut mich sehr und ich danke Ihnen, dass Sie sich für mich die Zeit nehmen“, sagte sie zu Eger. Sie erinnerte sich daran, wie damals die Idee entstanden ist, im Diakonissenstift Speyer ein Hospiz einzurichten. In den 1980er Jahren habe alles jung und schön sein müssen, der Tod sei ein Tabuthema gewesen. Nach und nach sei aber die Idee entstanden, dass der Mensch am Ende seines Lebens nicht nur Medikamente brauche, sondern auch Begleitung. Eger erzählte, dass er überrascht war, wie neu das Hospiz in Speyer noch ist. Und auch Wien bestätigt: „Speyer war schon recht spät dran. 1989 ist die Idee entstanden. Daraufhin wurde noch viel mit Behörden gerungen und die Ehrenamtlichen mussten vorbereitet werden.“ Am 26. Februar 1996 sei schließlich im Wilhelminstift das erste Hospiz in Rheinland-Pfalz gegründet worden. Isolde Wien sieht sich selbst aber nicht als Gründerin: „Ich war nur Teil des vierköpfigen Vorbereitungsteams. Wir haben das Projekt geplant, eine Satzung erstellt und die Ehrenamtlichen vorbereitet.“ Ebenfalls mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden die Ehrenamtlichen der beiden Speyerer Hospize, die beim Neujahresempfang nicht anwesend sein konnten: Christa Benz, Sibylle Deege und Ursula Wörn. Eger bedankt sich bei ihnen, aber auch bei Wien: „Ihr Tun trägt dazu bei, dass Speyer lebenswert bleibt.“ |selx

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