Speyer Cooler Blacky bringt Spaß und hat selbst welchen

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Schwegenheim. Jetzt ist es offiziell: Rektorin Tremmel rennt schneller als Hausmeister Heintz in der Grundschule Schwegenheim. Zumindest hat das der Slalom-Wettbewerb ergeben, den rund 50 Kinder gestern in der Sporthalle auf die Beine gestellt haben. Zwei vierte und eine zweite Klasse haben sich dort jedoch vorrangig versammelt, um beim Training mit Weltmeister Christian Schwarzer die Grundlagen des Handballsports zu lernen.

1500 Bewerbungen gingen auf Anregung des Deutschen Handballbundes beim Unternehmen Brand Unit in Berlin ein. Das wiederum setzt das so genannte Star-Training mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse um. Die Schwegenheimer Grundschule ist eine von 22 ausgewählten Einrichtungen für Schwarzers Handball-Programm. 949 Treffer erzielte der ehemalige Nationalspieler bei Länderpartien. Mittlerweile fungiert er als Trainer im Jugendbereich. Das liegt ihm, wie sich herausstellt. Die Kinder, Mädchen wie Jungs, sind flugs eingeschossen auf den sportlichen Hünen mit der sonoren Stimme. Präzise formuliert er die Übungsanweisungen. Der Spaß spielt mit. Sieben Hände strecken sich zögerlich nach oben bei der Frage Schwarzers nach Handballerfahrung – immerhin. Fußball als Lieblingssport wird dem Mann, der aufgrund seines Nachnamens fesch Blacky genannt wird, mitgeteilt. „Mit der Hand ist es einfacher als mit dem Fuß“, meint der Profi. Die Blicke der Jungs verraten Zweifel: Abwarten. „Kein Kind hat bislang gesagt, dass die Aktion doof war“, meint Nadja Napieralski. Sie ist zuversichtlich, auch die Schwegenheimer Sprösslinge vom Handball zu überzeugen. Als Organisatorin zeichnet sie für das Star-Training verantwortlich und hat die Sache im Griff. Während draußen im Schulhof Helfer Spielstationen aufbauen, wärmt Schwarzer den Nachwuchs ordentlich auf. Im Laufen und auf dem Boden liegend prellen sie blau-gelbe Bälle – klappt. Beim Joggen lassen die Kinder sie um die Hüften kreisen. „Wer einen Bauch hat, hat jetzt einen Nachteil“, meint Blacky und grinst. Problemzonen hat keiner, Glück gehabt. Die Herausforderungen wachsen. Es gilt, eine Acht durch die Beine zu prellen. Beim Weltmeister sieht das ganz lässig aus. Das Nachahmen erfordert hochgradige Konzentration. Schwarzer ist in seinem Element und übernimmt selbst das Schuhe binden bei den Kleinen. Weshalb er sich so einbringt? „Weil’s wahnsinnig viel Spaß macht. Es gibt nichts Schöneres, als die strahlenden Gesichter der Kinder“, sagt er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dann wird der Privatmann wieder ganz Profi, verweist auf die Notwendigkeit von Bewegung für die Gesundheit und stellt heraus: „Es freut mich, dass unsere Sportart immer weiter im Kommen ist.“ Gäbe es den Fußball nicht, läge der Handball auf Platz eins zurzeit. Bei den Schwegenheimer Schülern tut er das definitiv an diesem Tag. „Ich finde das Training gut“, bestätigt Joel Barz (9), der bislang nur dem Kicken zugetan war. Anders Eleen Degen: Die Neunjährige spielt seit über zwei Jahren bereits Handball bei der HSG Lingenfeld/Schwegenheim. „Das macht Spaß, und man spielt im Team“, erklärt sie. Ihr Kommentar zu Blacky ist knackig: „Cool.“ Werner Brodback, Vorsitzender des HSV Lingenfeld, weilt mit seinem Team vor Ort. „Wir bieten solche Handball-Aktionen schon seit einigen Jahren an den Schulen an“, informiert er – und das sogar ohne einen Weltmeister.

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