Speyer Den Bibeltext bewegend singen

Einer der Solisten im nächsten Konzert der Speyerer Dommusik: Tenor Georg Poplutz.
Einer der Solisten im nächsten Konzert der Speyerer Dommusik: Tenor Georg Poplutz.

Der Tenor Georg Poplutz kommt wieder nach Speyer. Am Sonntag, 25. März, 16 Uhr, singt er den Evangelisten in Bachs Matthäuspassion beim Konzert der Dommusik in der Gedächtniskirche. Der Sänger ist auch auf vielen CDs präsent. Unter anderem als Evangelist in einer großartigen Neuaufnahme der anderen Bach-Passion, der nach Johannes.

Auch als Liedsänger sorgt der Tenor für Aufsehen. So hat er eine CD „Lieder an die Entfernte“ (beim Label Spektral) mit Musik von Beethoven, Schumann und Schubert vorgelegt. Im Fachmagazin „Opernwelt“ wurde diese Aufnahme sehr positiv besprochen – da ist auch davon die Rede, dass der Sänger „uns im Timbre etwas an Fritz Wunderlich erinnert“. Wenn das kein Lob ist. Vor knapp zwei Jahren war Poplutz denn auch an einem Gedenkkonzert für den legendären Kuseler Sänger beteiligt. Auch die erst vor wenigen Wochen erschienene Neuaufnahme der Johannespassion aus der Mainzer Christuskirche erhielt schon national und international großes Lob. Und das mit Recht, denn Ralf Otto bietet eine dramatisch bewegende und geistlich tiefgründige Wiedergabe. Sie ist sicher und schlüssig im historischen Stil, aber nicht asketisch und distanziert. Sie betont die überzeitliche, uns ungebrochen ansprechende Dimension der Musik. Poplutz ist ein in Gesangskultur und Textausdeutung grandioser Verkündiger des biblischen Passionstextes. Die dritte gewichtige Evangelisten-Partie Bachs, die im Weihnachtsoratorium, hat Poplutz auch schon in der Pfalz gesungen – vor sechs Jahren in Landau mit dem Mainzer Bachchor unter Ralf Otto. Damals spielte das Münchner Originalklangensemble „L’arpa festante“, das am 25. März auch bei der Matthäuspassion in der Gedächtniskirche musiziert. Das Orchester und der Tenor sind auch auf einer Doppel-CD zu hören, die bei Oehms Classics erschienen ist. Sie bringt ein Werk, das in den Jahrzehnten, in denen Bachs Matthäuspassion vergessen war, gleichsam an dessen Stelle trat und damals so populär war wie Bachs Werk heute: „Der Tod Jesu“, ein Passionsoratorium von Carl Heinrich Graun auf den Text von Karl Wilhelm Ramler. Georg Poplutz war in Speyer schon im Dom in Händels „Messiah“ und Mendelssohns „Elias“ sowie mit der Evangelischen Jugendkantorei bei einem Konzert mit frühbarocker Musik zu hören gewesen. Das Publikum darf gespannt sein auf seinen Vortrag der Partie des Evangelisten in Bachs umfangreichstem Werk, in dem die dramatisch aufgeladene Erzählung der Passionsgeschichte ihrerseits die wohl längste und vokal wie gestalterisch anspruchsvollste Aufgabe für einen Bach-Sänger darstellt. Die CD Bach: Johannespassion, Bachchor, Bachorchester Mainz, Dirigent Ralf Otto, Georg Poplutz (Evangelist), Yorck Felix Speer (Christus), Solisten, Naxos 8.573817-18.

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