Speyer Der Dom als Klang- und Lichtraum

Hier in Kandel, schon bald im Dom: Kurt Laurenz Theinert projiziert überwältigend schöne Lichtspiele in den Kirchenraum zu Orgel
Hier in Kandel, schon bald im Dom: Kurt Laurenz Theinert projiziert überwältigend schöne Lichtspiele in den Kirchenraum zu Orgelklängen.

Bei den Internationalen Musiktagen Dom zu Speyer wird das Thema Licht konkret zu einem Ereignis im Dom mit dem multimedialen Konzert von Kurt Laurenz Theinert.

Es war in der St. Georgskirche im südpfalzischen Kandel im Januar des vergangenen Jahres. „Das tat sich Außergewöhnliches für Auge und Ohr. Wer in diesen Sternenregen eintauchte, mit denen Kurt Laurenz Theinert den abgedunkelten Raum in rauschhafte Metamorphosen tauchte, konnte süchtig werden nach solch unbeschreiblicher Fülle traumhafter Bilder“, so schrieb Gertie Pohlit, die RHEINPFALZ-Mitarbeiterin damals. Der Lichtkünstler Kurt Laurenz Theinert begleitete damals das Spiel des Organisten Tobias Wittmann „spontan mit faszinierenden Lichtprojektionen, die ständig sich wandelnd im 360-Grad-Modus den gesamten Raum erfüllten“, so der Bericht.

Wer dergleichen „phänomenales Spektakel“ auch erleben will: am 29. und 30. September, jeweils bei Dunkelheit ab 21 Uhr, kommt Kurt Laurenz Theinert in den Speyerer Dom zu einem multimedialen Konzert unter dem Titel „Lux aeterna“. Erklangen in Kandel Orgelwerke von Robert Schumann mit Tobias Wittmann, so spielt im Dom kommende Woche Dominik Susteck eigene Improvisationen. Der Organist und Komponist beschäftigt sich viel mit Neuer Musik und greift deshalb auch ganz neue, unerwartete Klänge und Techniken in seinen Improvisationen auf. Das macht die beiden bevorstehenden Konzerte zu einer außerordentlich spannenden Sache, wenn zu den Orgelklängen die Lichtkunst von Kurt Laurenz Theinert kommt.

Ein wahrer Kosmos aus Figuren

„Ein wahrer Kosmos aus geometrischen Figuren, Linien, Objekten, Schlangenlinien, überdimensionalen Blüten, gigantischen Kugeln schwebte im Raum. Die Formen verjüngten sich permanent oder verschmolzen ineinander – das alles in einem ausgeklügelten Farbenspiel zwischen Lichtgelb auf Schwarz, aber auch Blau-, Rot-, Grün- und diversen Zwischentönen“, so stand es über Kandel in der RHEINPFALZ. Und weiter: „Theinert, der mit seinem Visual Piano den ganzen Globus bereist, inszeniert seine Show im Handbetrieb ohne konfektionierte Clips. ... Die optischen und musikalischen Impulse bedingten einander: Licht-Orgel und Stiehr-Orgel improvisierten auf Augenhöhe. ...

Da sprossen zuweilen endlos Tentakeln aus dem Boden in das Himmelsgewölbe, wurden schwungvoll farbige Linien zu gigantischen Architekturen an Säulen, Decken und im Altarraum aufgetürmt. Gar der Kirchenraum selbst schien aktiv beteiligt, ergänzte im Lichtspiel mit seinen Wandstrukturen, Säulen und Kreuzrippen im Gewölbe sozusagen kommentierend das phänomenale Spektakel. Trotz seines schier unerschöpflichen Arsenals an Formen, Rhythmen, Farb- und Tempovarianten und seiner überwältigenden Größe wirkten die Lichtspiele nie überfrachtet. Geschmackvoll und einfühlsam orientierten sie sich am Gang des musikalischen Geschehens.“

Info

www.dommusik-speyer.de
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