Speyer Die rot-weißen Stühle der Weiss-Roten

SPEYER. Viele Sportanlagen sind in der kalten Jahreszeit verwaist. Einige Vereine machen ihre Spielfelder gar winterfest. Die RHEINPFALZ hat sie in der Speyerer Innenstadt besucht.

Noch sehen die Tennisplätze bei Weiss-Rot Speyer bespielbar aus. Kaum Laub liegt auf dem roten Sand. Die weißen Linien, die über aus oder drin entscheiden, sind gut zu erkennen. Schaukel und Tischtennisplatte auf dem kleinen Spielplatz im Eck stehen vor sich hin. Fünf hohe weiße Stühle mit roten Sitzschalen warten auf die Schiedsrichter, Bänke auf die Aktiven. Wasserhähne sind einsatzbereit. Ein kleiner Vogel flattert ins Gebüsch. Beim Doppelgymnasium Friedrich-Magnus Schwerd und Hans Purrmann häufen sich Blätter neben der Weitsprunganlage an der Dudenhofer Straße. Laub und Schmutz sammelt sich im Betonring für die Kugelstoßer. Das Sicherheits-Fangnetz der Diskuswerfer und das Netz der Beachvolleyballer befinden sich im Winterquartier. Ein Rabe nimmt vom Rasen Besitz, auf dem sonst Jugendliche in kurzen Hosen baggern, pritschen und schmettern. Ruhe liegt über dem Ascheplatz des 1. Base- und Softballvereins Turtles in der Butenschönstraße. Niemand kauert auf den Spielerbänken. Niemand schließt einen Materialschrank auf. Kein Jogger dreht seine Runden. Ein Plastikmüllsack steht zur Abholung bereit. Ein Schild am Zaun zum benachbarten Kinderzirkus Bellissima warnt die Fahrer parkender Autos vor überfliegenden Bällen, die nicht kommen. Sanft erhebt sich der Werferhügel der Pitcher aus dem rostfarbenen Gelände. Sprießendes Gras schickt sich an, den ewigen Kampf gegen den roten Sand zu gewinnen. Von Weitem dringt Kindergeschrei aus der Holzstraße herüber. Stammen andere Geräusche etwa vom Kicken gegen den Fußball? Tatsächlich: 50 Kinder der Nikolaus-von-Weis-Schule jagen in ihrer Mittagspause auf dem Rasen sowie dem Kleinspielfeld der Basket- und Handballer fünf Fußbällen hinterher. Die Mädchen gucken zu. Ein paar Jungs raufen zum Spaß. Ein paar Meter weiter fristet eine Holztorwand ein alleingelassenes Dasein. Wieder zurück bei den tennisspielenden Weiss-Roten des Traditionsvereins aus dem Schützengarten. Der samstägliche Arbeitseinsatz liegt hinter den Mitgliedern. Schmale Holzlatten mit schweren Pflastersteinen schützen die Linien. Die Stühle für die Unparteiischen sind verschwunden.

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