Speyer Diebstahl: Ein Jahr Jugendstrafe auf Bewährung

«Schifferstadt/Speyer.»Weil er Bargeld, Elektrogeräte und Alkohol aus dem Schifferstadter Vogelpark, dem Jugendzentrum und einer Kita sowie einem Speyerer Supermarkt gestohlen hatte, musste sich ein 19-jähriger Schifferstadter vor dem Jugendschöffengericht am Amtsgericht Speyer verantworten. Verurteilt wurde er zu einem Jahr Jugendstrafe. Sie ist zur Bewährung ausgesetzt und mit Auflagen versehen.

Acht Einbruchsdiebstähle zwischen Dezember 2017 und April 2018 werden dem 19-Jährigen zu Beginn des Verfahrens vorgeworfen. Diese, lautete die Anklage, soll er selbst mit Mittätern begangen haben; oder er soll Beihilfe geleistet haben. Die Beihilfefälle stellte das Gericht vorläufig ein. So blieben fünf zu verhandelnde Einbruchsdiebstähle: einer im Schifferstadter Vogelpark (Dezember 2017), zwei im örtlichen Jugendtreff (Dezember 2017 und Januar 2018), einer in der Kindertagesstätte St. Jakobus (März 2018) und einer im Kaufland Speyer (April 2018). Das Diebesgut waren Bargeld, Funkgeräte, ein Flachbildfernseher, eine Kaffeemaschine und Alkohol. Die Diebstähle, die ihm vorgeworfen wurden, räumte er allesamt ein. Bei der polizeilichen Untersuchung im Vorfeld hatte er sogar ein paar Diebstähle zugegeben, die nicht er, sondern sein Bruder begangen hatte. Dieser war aber schon einschlägig vorbestraft und hätte deshalb eine schwerere Strafe zu erwarten gehabt, so der Hintergedanke. Im Bericht der Jugendhilfe erschien der Angeklagte, der immer wieder in Situationen gebracht wurde, mit denen er nicht fertig werde, als eigentlich gutmütig. Von klein auf war er in das von Drogen und Beschaffungskriminalität bestimmte Leben seiner Mutter involviert, die beim Amtsgericht bestens bekannt ist. Als gegen die Mutter ein Haftbefehl erlassen worden war, tauchte diese unter und ließ den Sohn im Haus alleine zurück – mit abgestellten Strom und mit einer ganzen Schar von Hunden. Dem Angeklagten wuchs das alles über den Kopf. Er selbst war ebenfalls süchtig geworden – mit 16 Jahren wohl relativ spät für diese Lebensgeschichte.

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