Speyer Erdgas-Zeichen für Reise in die Zukunft

Ob Kreditkarte oder Barzahlung: Das Auffüllen von Fahrzeugen an der Erdgastankstelle der Stadtwerke Speyer (SWS) in der Industriestraße soll nach deren Umbau problemfrei bleiben. Aufgerüstet hat der Energieversorger und dafür rund 400.000 Euro investiert. Mit dreifacher Leistungsfähigkeit wartet die „Tanke“ jetzt auf. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) hat sie gestern offiziell in Betrieb genommen.

Diese „Amtshandlung“ war der Auftakt zum Abschluss des Projekts „Commercial Vehicle Cluster“ – kurz CVC. Ein Tag voller Informationen rund um das Thema „Kommunaler Klimaschutz“ folgte im Rathaus. Roter Faden der Darstellungen aus Expertenhand: Potenziale für die Reduktion von Kohlenstoffdioxid auf dem Sektor Abfallentsorgung und regionaler Verteilerverkehr ermitteln und darstellen. Für das Projekt wurden Abfallsammelfahrzeuge mit Diesel-, Hybrid- und Erdgasantrieb mit Sensoren ausgerüstet und im Alltagsbetrieb getestet. Der Lehrstuhl für Regelungssysteme der TU Kaiserslautern begleitete das Projekt wissenschaftlich und entwickelte eine Software, mit der der Einfluss einzelner Komponenten auf den Verbrauch, etwa der Fahrzeugaufbau, das Getriebe oder der Motor, sichtbar wurde. Für Lemke war der Ausbau der Erdgastankstelle ein erster Stein, der ins Wasser geworfen wurde und dort Kreise zieht. Drei Wochen lang war nach Aussage des SWS-Geschäftsführers Wolfgang Bühring geschuftet worden, um die Tankstelle aufzurüsten. An zwei Zapfsäulen – eine Säule ist jetzt Lastwagen zugänglich – kann Erdgas getankt werden. Die Autogassäule ist weiterhin dort vorhanden. Nach SWS-Angaben können durch die Erweiterung 20 statt wie bislang nur acht Personenwagen hintereinander betankt werden und das in zwei bis drei Minuten kürzeren Sequenzen. Ein Lastwagen wie ein Müllfahrzeug der SWS benötigt sechs bis acht Minuten zum Volltanken. „Das ist ein Zeichen dafür, wo die Reise selbst bei Nutzfahrzeugen hingehen muss“, betonte Lemke. Sie machte damit deutlich, dass auch Unternehmen über alternative Kraftstoffe nachdenken sollen. „Der Erdgasantrieb ist leise, schont das Klima und ist durch geringeren Verbrauch auch wirtschaftlich“, sagte Lemke nach der Präsentation der Projektergebnisse. Bühring wies auf die bisherige Erdgasabgabe von 2,8 Millionen Kilowattstunden im Jahresschnitt hin. „Durch die Aufrüstung wollen wir gerade Pendlern und Gewerbetreibenden entgegenkommen“, betonte er. 2001 war die ursprüngliche SWS-Erdgastankstelle in Betrieb gegangen.Auf das erste Erdgasfahrzeug 1999 folgte 2004 ein Müllauto, das darauf ausgelegt war. Mittlerweile gibt es 30 Fahrzeuge im SWS-Fuhrpark. 1,009 Euro kostet aktuell das Kilogramm Erdgas an der der Tanke. (xsm)

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