Speyer Es ist Bewegung drin

Auszählung am Sonntagabend im Rathaus in Lingenfeld: Marvin Müller öffnet die Briefwahlunterlagen.
Auszählung am Sonntagabend im Rathaus in Lingenfeld: Marvin Müller öffnet die Briefwahlunterlagen.

«Lingenfeld/Schwegenheim.»Die Wähler in der VG Lingenfeld sind mit der Arbeit der von ihnen im Jahr 2014 gewählten politischen Gruppen und der Konstellation im VG-Rat offenbar recht zufrieden. Sie wollten keine großen Veränderungen, haben Kontinuität gewählt: Die SPD bleibt mit 37,96 Prozent stärkste Kraft und kann um 0,88 Prozentpunkte leicht zulegen. Aber: Auf die Anzahl der Sitze wirkt sich das nicht aus. Es bleibt bei zwölf. Auffällig: Das Ergebnis ihres populären und mit großer Mehrheit wiedergewählten Bürgermeisters Frank Leibeck hat auf die Genossen nicht abgefärbt. Die FWG bleibt mit 28,46 Prozent zweitstärkste Fraktion, ist aber mit einem Minus von 3,73 Prozentpunkten größter Verlierer. Folge: Künftig sitzen nur noch neun Freie Wähler, bisher waren es zehn, im VG-Rat. Kaum Veränderungen gibt es bei der CDU, die auch künftig mit neun Sitzen vertreten sein wird. Die Christdemokraten erreichten 26,74 Prozent, was ein kleines Minus von 1,6 Prozentpunkten bedeutet. Prozentual der größte Gewinner ist die kleinste Partei, die FDP: Sie erreichte 6,85 Prozent, was einem Plus von 4,46 Prozentpunkten entspricht. Bisher waren die Liberalen nur mit Jens Przygode im Rat vertreten. Nun zieht auch Philipp Schimpf, der sogar mehr Stimmen als Przygode erhielt, ins Gremium ein. Neu: Mit zwei Sitzen genießt die FDP Fraktionsstatus. Erfreulich: Die Wahlbeteiligung von 64,24 Prozent lag um 5,73 Prozentpunkte höher als 2014. Ortsgemeinderat Lingenfeld Die Grünen, die nach 15-jähriger Abstinenz wieder antraten, haben bei der CDU Stimmen abgegrast, im schwarzen Revier gehörig – und bei der FWL ein wenig gewildert: Mit 15,09 Prozent und drei Sitzen ziehen sie in den Rat ein. Die langwierige Sanierung der Goldberghalle und mangelnde Einkaufsmöglichkeiten kreideten die Wähler offenbar nicht nur dem überraschend deutlich abgewählten Ortsbürgermeister Erwin Leuthner (CDU) an, sondern straften auch die Bürgermeisterpartei mit ab. Aber: Leuthner erhielt mit Abstand die meisten Stimmen (siehe „Die Mitglieder der künftigen Ortsgemeinderäte“). Dennoch: Die Christdemokraten sind der große Wahlverlierer, haben 12,24 Prozentpunkte eingebüßt und kommen nur noch auf 30,37 Prozent. Folge: Aus bisher neun Sitzen werden sieben. Und: Die CDU ist künftig nicht mehr stärkste politische Kraft, sondern die SPD, die mit Markus Kropfreiter auch das künftige Dorfoberhaupt stellt. Auf das SPD-Ergebnis, 32,71 Prozent (plus 0,01 Prozentpunkte) färbte der Kropfreiter-Effekt allerdings nicht ab. Die FWL erzielte 21,83 Prozent, hat 2,86 Prozentpunkte und damit einen Sitz verloren. Künftig sitzen im Rat nur noch fünf Freie Wähler. Die Wahlbeteiligung lag mit 61,06 Prozent um 10,6 Prozentpunkte deutlich höher als 2014. Ortsgemeinderat Schwegenheim In Schwegenheim hat die SPD ihr Ziel, die absolute Mehrheit im Rat zu erringen, deutlich verfehlt. Schlimmer noch: Künftig ist sie nicht einmal mehr stärkste Fraktion: Die Genossen kommen nur noch auf 40,21 Prozent. Damit verlieren sie 5,41 Prozentpunkte und einen Sitz. Künftig sind es nur noch acht Mandate. Der verlorene Sitz wandert zum klaren Wahlsieger, der FWG: Mit 46,62 Prozent, einem Plus von 8,67 Prozentpunkten, werden die Freien Wähler sogar stärkste Kraft und entsenden neun Vertreter in den Rat. Auch die CDU, für die 13,17 Prozent (minus 3,26 Prozentpunkte) votierten, hat Wähler an die FWG verloren, ist aber wieder mit drei Sitzen im Gremium vertreten. In Schwegenheim stieg die Wahlbeteiligung ebenfalls – von 67,39 auf 70,76 Prozent. Der künftige VG-Rat —SPD (91.484 Stimmen): Frank Leibeck (7174), Bianca Dietrich (4074), Inge Volz (3668), Markus Kropfreiter (3629), Anne Jäger (3240), Uwe Wagner (3082), Markus Hellmann (3062), Bernhard Odenwald (3014), Gustav Freye (2953), Sabine Heyn (2952), Carolin Eichhorn (2924), Ingrid Allbrecht (2910). Da Frank Leibeck zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde gewählt wurde, rückt für ihn Joachim Hirl (2904) in den Rat nach. —FWG (68.589 Stimmen): Susanne Grabau (3267), Volker Hardardt (3155), Christian Cherie (3022), Bodo Lutzke (2999), Rudolf Sinn (2962), Hubert Gamber (2779), Thomas Krauß (2712), Lore Krebs (2608), Heinz Hellmann (2499). —CDU (64.439 Stimmen): Stella Tremel (3974), Erwin Leuthner (3151), Christiane Vollrath (3054), Stefan Becker (2760), Peter Beyer (2681), Peter Settelmeyer (2421), Adrian Spieß (2243), Klaus Schick (2242), Elke Hellmann (2213). —FDP (16.503 Stimmen): Philipp Schimpf (1951), Jens Przygode (1813).

x