Speyer Geballte kreative Kompetenz

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Sie wollen die Kombination von Handwerk und Design nicht aussterben lassen und neue Arbeitsplätze schaffen. Zu diesem Zweck haben sich jetzt zehn professionelle Modeschöpferinnen aus der Rhein-Neckar-Region zu „Made“ zusammengeschlossen. „Made“ steht für Mannheimer Design. Der Verein möchte die Aufmerksamkeit auf die kreative Modekompetenz der Region lenken, aber auch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitglieder miteinander verknüpfen.

„Made“? Das gab es doch schon irgendwie! Richtig: der „Made“ Textil Club Mannheim, ein Projekt, teilweise aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Der Zusammenschluss aus etwa 20 Schneiderinnen und Designerinnen aus dem Rhein-Neckar-Raum firmierte unter dem Dach des Mannheimer Gründerinnenzentrums Gig 7. Viermal richteten die Modemacherinnen die Mannheimer Designtage aus. Im Quadrat G 7, wo sich das Gründerinnenzentrum befindet, hatten sie einen Präsentationsraum. Er war Anlaufstelle für Modebewusste, die nicht auf Stangenware stehen oder bewusst auf Kleider verzichten, die zu Billigpreisen unter widrigen Arbeitsbedingungen im Ausland hergestellt werden. Der Club existiert nicht mehr. Aus ihm ist nun der Verein „Made“ – Mannheimer Design hervorgegangen. Ausschlaggebend war das Jahr 2013. „Die Zuständigkeit für das Gründerinnenzentrum hatte sich geändert“, erzählt die Kostümbildnerin Katharina Kromminga, eine der beiden Vorsitzenden. Die Leitung des Gig 7 übernahm die Mannheimer Gründungszentren GmbH (mg), eine Tochtergesellschaft der Stadt, unter deren Dach alle Mannheimer Gründerzentren vereint sind. Diese Veränderung nutzten die Modeschöpferinnen für ihre Vereinsgründung. „’Made’ wurde mithilfe der Fördermittel auf den Weg gebracht. Nun sind wir so groß geworden, dass wir auf eigenen Beinen stehen können“, so Kromminga. Das hat Vor- und Nachteile. „Auf der einen Seite sind wir selbstständiger und unabhängiger“, sagt Kromminga. Auf der anderen Seite müssten die Mitglieder nun mehr Eigenverantwortung aufbringen. Auch bei der Finanzierung birgt die neue Unabhängigkeit neue Risiken, die es unterstützt von der mg so zuvor nicht gab. Nicht alle Mitglieder wollten diesen Weg gehen, weshalb sich die Zahl bei der Vereinsgründung etwa halbiert hat. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist die professionelle Ausführung eines Berufs im textilen Bereich oder einem angrenzenden Beruf wie Modefotografie, Styling, Fashion Art Direction oder Modejournalismus. Auf den ersten Blick hat „Made“ in Mannheim große Konkurrenz. Immerhin ruht eine Hoffnung auf Matex, einem Kompetenzzentrum für die Mode- und Textilindustrie, das sich gerade in der Entstehungsphase befindet, die Mannheimer Modebranche weiter stärken soll und auf dem einstigen „Made“-Gedanken basiert. Doch Kromminga winkt ab. „Als Verein möchten wir mit Matex kooperieren“, sagt sie. Rivalität gebe es nicht. Für die Modefans, die schon in den Genuss der „Made“-Kreationen gekommen sind oder noch kommen wollen, hat sich mit der Vereinsgründung wenig geändert. Nur eine Anlaufstelle wie im Gig 7 gibt es derzeit noch nicht. Und die neue Internet-Präsenz ist Ende September an den Start gegangen. Die Suche nach Räumlichkeiten allerdings stellen die Frauen noch etwas hintan, denn zuerst stehen die fünften Mannheimer Designtage bevor, auf der Designer aus dem Rhein-Neckar-Kreis Mode und Schmuck präsentieren. Termin Für die Mannheimer Designtage am 7. und 8. November im Trommelpalast, Turbinenstraße 1-3, können sich Modeschöpferinnen (erstmals auch Nicht-Mitglieder) per E-Mail unter der Adresse kontakt@made-mannheim.de anmelden.

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