Speyer Geburtsstunde von „Stadt ohne Rassismus“

Speyer soll eine Stadt ohne Rassismus und eine Stadt mit Courage werden. Für die Auszeichnung mit diesem Titel setzen sich wie berichtet nicht nur die Schüler des Hans-Purrmann-Gymnasiums ein. Am Dienstagabend haben sie zu einer Informationsveranstaltung für Schulen, Vereine und Organisationen in den Theaterkeller des Gymnasiums eingeladen. Entstanden ist eine Steuerungsgruppe, die Projekte umsetzen möchte.

Zirka 20 Vertreter von Speyerer Gruppen hatten sich eingefunden und auch gleich während des Informationsabends schon beschlossen an dem Projekt mitzuwirken, eine Steuerungsgruppe zu gründen. Analog zu der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, die bundesweit verliehen wird, soll der Titel wie berichtet auf die gesamte Stadt Speyer übertragen werden. In Speyer ist neben dem Purrmann-Gymnasium auch das Nikolaus-von-Weis-Gymnasium „Schule ohne Rassismus“. Das Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium erhält die Auszeichnung laut Orientierungsstufenleiterin Astrid Hackländer am 18. Juli. Das Gymnasium am Kaiserdom möchte sie ebenfalls erhalten, die Burgfeldschule erwägt sich auch darum zu bewerben, wie gestern Vertreter beider Schulen beim Treffen mitteilten. Dafür notwendig sind auf Schul- oder Stadtebene entsprechende Projekte und Veranstaltungen. Der Gedanken, das Konzept auf die Stadt zu übertragen, entstand in der Zivilcourage-Arbeitsgemeinschaft des Purrmann-Gymnasiums. „Bislang gibt es zehn Städte, die diesen Titel tragen, aber noch keine in Rheinland-Pfalz“, berichtete Betül Mis von der AG. Als Nächstes plant die Gruppe Stadträte um Unterstützung für ihr Vorhaben zu bitten. Außerdem soll eine Antidiskriminierungs-Agenda erstellt werden. Die Auftaktveranstaltung für das Projekt soll laut Michael Pohl, ebenfalls Mitglied in der AG, der Poetry-Slam im Jugendcafé Mitte am 11. Juli sein. Er wird vom Jugendstadtrat organisiert. Während der Interkulturellen Woche 2015 soll es ebenfalls Aktionen geben, um auf das Projekt aufmerksam zu machen. Beim anschließenden Ideensammeln machte Ingo Faus von der Jugendförderung ein Angebot: „Wir könnten ein oder zwei Mitternachts-Fußball-Turniere unter dem Thema laufen lassen.“ Generelle Unterstützung und Mitarbeit haben neben den Schulen unter anderem auch „Junge Menschen im Aufwind“, der FC Speyer 09 und die Malteser zugesagt. Die Gruppe sucht noch Unterstützer, die durch Veranstaltungen und Projekte für das Thema Diskriminierung sensibilisieren. (ccd)

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