Speyer Haxen gegen den Frust

MÜNCHEN. Beim früheren Erstbundesligisten RW München hat der ersatzgeschwächt und mit nur einem Wechselspieler angereiste Regionalligist HC Speyer zum Hinrundenabschluss mit 4:9 (2:3) verloren.

„Schon die Kaderzusammenstellung bereitete nach vielen Absagen Riesenprobleme“, sagte Speyers Trainer Peter Schmitt: „Dann kamen wir eine Stunde später als geplant weg und trafen erst zehn Minuten vor Spielbeginn in der Münchner Halle am Marsplatz ein.“ Trotz verspätetem Anpfiff habe nur eine Einspielzeit von zehn Minuten zur Verfügung gestanden. Mangelnde Konzentration und die fehlende Vorbereitung führten bereits in der Anfangsphase zum 0:2-Rückstand (3. und 4. Spielminute). Speyer ergab sich laut Coach Schmitt aber nicht kampflos und fing sich in der Folgezeit. Nico Röder glückte nach Strafecke der Anschlusstreffer (12.), und Karsten Halling sorgte mit einem „Sensationstor“, einem Heber von der Außenlinie, für das 2:2. „Die Jungs wirkten anschließend beflügelt und setzten den Gegner unter Druck, was uns in dieser Saison bisher noch nicht gelungen war“, berichtete Schmitt. Einige gute Möglichkeiten zur Führung habe der HC aber leider nicht genutzt. München erzielte nach Strafecke die glückliche 3:2-Pausenführung. Auch der zweite Spielabschnitt stand für die Weiherhöfler unter keinem glücklichen Stern. Der stark auftrumpfende Sebastian Blatt zog sich nach einem Stockschlag eine Kopfverletzung zu, und Kapitän Timo Röder plagte eine Rückenverletzung. „Zeitweise hatten wir nur vier Feldspieler auf dem Parkett, und München griff mit sechs Mann an“, erzählt der Übungsleiter, der seine „letzten Mohikaner“ trotz der klaren Niederlage über den grünen Klee lobte: „Was die Jungs in Anbetracht der vielen Widrigkeiten mit einer sagenhaften Moral geleistet haben, war einfach phantastisch.“ Kettemann-Vertreter Justus Müller im Tor griff noch sechsmal hinter sich. Röder mit seinem zweiten Tor und Felix Ventulett, der für „seine beste Leistung im HC-Dress“ ein Sonderlob des Trainers einheimste, sorgten für eine Ergebnisverbesserung. In unmittelbarer Nähe der Halle ging es danach in den Augustinerkeller. Bei guter Stimmung, einer zünftigen bayrischen Schweinshaxe vor der Heimfahrt sei die Frustbewältigung schließlich einigermaßen geglückt, erzählte der 67-Jährige. (dsch)

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