Speyer Humorvollen Hirten mit Humor verabschiedet

Gefragter Gesprächspartner: Viele Speyerer und Kirchen-Mitarbeiter wollten sich persönlich von Franz Jung (links) verabschieden.
Gefragter Gesprächspartner: Viele Speyerer und Kirchen-Mitarbeiter wollten sich persönlich von Franz Jung (links) verabschieden.

Franz Jung, Generalvikar des Bistums und designierter Bischof von Würzburg, ist gestern aus Speyer verabschiedet worden. Dazu gab es im Dom einen feierlichen Vespergottesdienst, Grußworte und, zum Schluss, einen Empfang mit Speis und Trank, der des Wetters wegen in der Vorhalle des Domes stattfand.

In seiner Predigt bezog sich Jung auf die Lesung aus der Apostelgeschichte, als Paulus auf seine Frage, ob sie den Heiligen Geist empfangen hätten, von den Christen in Ephesus die Antwort bekam: „Wir wissen gar nicht, ob es ihn gibt.“ Ob sie möglicherweise Opfer einer Neuorganisation der Pfarrgemeinde(n) geworden waren, fragte der Noch-Generalvikar mit schwarzem Humor. Allerdings, Gottes Geist habe man nicht einfach so. Man müsse lebenslang um ihn beten. Erfahren habe er ihn bei Gelegenheiten, in denen er gar nicht mit ihm gerechnet habe, auch bei dem Prozess der Neu-Organisation der Pfarreien im Bistum. Er habe viel Dank zu sagen: Bischof Karl-Heinz Wiesemann für dessen uneingeschränktes Vertrauen, dem Domkapitel fürs Mittragen und Mitbeten, seinem Büro für die Unterstützung, allen Mitarbeitern für ihre Loyalität und vielfältigen Einsatz. Es habe Freude gemacht, in Speyer zu arbeiten. Über seinen Nachfolger sagte er unter dem Gelächter der Besucher: „Nach mir kommt einer, der größer ist als ich“ – Neu-Generalvikar Andreas Sturm ist etwa einen Kopf größer. In den Grußworten wurde viel Dank abgestattet: Bischof Wiesemann wies vor allem auf wichtige Eigenschaften Jungs hin: seinen Realitätssinn, die Fähigkeit, die Dinge zu sehen sowie zu akzeptieren, wie sie sind, ohne sich in eine Scheinwelt zu flüchten, seine große Offenheit, auch Neugier auf die Dinge, ohne je in Pessimismus zu verfallen, und seine innere Freude, geradezu kindliche Begeisterungsfähigkeit über die Überraschungen von Gottes Geist. Verbunden damit sei ein Humor, den man jedoch interpretieren müsse. Als Geschenk des Bistums nehme er eine kleine Reliquie des Seligen Paul Josef Nardini sowie den Bischofsstab des vor fünf Jahren verstorbenen Weihbischofs Ernst Gutting mit nach Würzburg. Weihbischof Otto Georgens, Vorsitzender des Domkapitels, hatte auch ein Geschenk: Das Domkapitel hatte Jung am Morgen zum Ehrendomherren von Speyer ernannt, festgehalten in einer Urkunde in klassischem Latein, die er übersetzte. Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Bischöflicher Beauftragter für den Caritasverband der Diözese, dankte ihm für den Rückhalt in den vergangenen neun Jahren, um die der Verband von anderen beneidet worden sei. Heiter wurde es dann mit den Abschiedsgaben der Mitarbeitervertretung: Speyerer Geist in der Flasche – Birnen-Basis: Williams Christ – und ein paar warme Socken, falls er kalte Füße bekäme. Außerdem hatte Matthias Zech, in seiner Freizeit Mundartdichter, maßgeschneiderte Strophen ans Frankenlied angehängt, die Speyerer und Würzburger gemeinsam singen konnten, begleitet von der „Hausband“ des Ordinariats.

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