Speyer In die grüne Richtung flott unterwegs

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verteilt in diesem Jahr zehn neue „Grüne Karten“ an kirchliches Leitungspersonal für klimafreundliche Dienstwagen. Die Speyerer Oberhäupter, Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad (Evangelische Kirche der Pfalz), gehören nicht dazu. Schads Auto ist schon „grün“. Wiesemann ist dahin unterwegs.

Zum sechsten Mal hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Dienstwagen der Erzbischöfe und Bischöfe und sonstiger geistlicher Würdenträger in den 47 katholischen und evangelischen Kirchenbistümern untersucht. Bewertet werden die Autos nach der Höhe der CO2-Emissionen sowie der Antriebsart. Kirchenpräsident Schad rangiert auf Platz 14. Sein BMW 730 Diesel (Baujahr 2016, 250 Stundenkilometer Spitze) produziert bei einem Verbrauch von 4,5 Litern auf 100 Kilometer einen CO2-Ausstoß von 119 Gramm pro Kilometer. Platz 41 ist Bischof Wiesemann vorbehalten. Er ist mit einem BMW 530 Diesel, Baujahr 2016, ebenso schnell unterwegs. Der Wagen verbraucht 5,5 Liter/100 Kilometer und bläst 139 Gramm CO2 pro Kilometer aus dem Auspuff. Auch Weihbischof Georgens fährt einen solchen Wagen. Laut Markus Herr, Pressesprecher des Bistums, handelt es sich um Fahrzeuge, die vom Hersteller für jeweils zwei Jahre geleast sind. „Der nächste Wechsel steht im zweiten Quartal 2017 an. Das neue Modell – wird einen CO2-Ausstoß von 124 g/km haben“, so Herr. Die Evangelische Landeskirche bewegt nach Angaben von Pressesprecher Wolfgang Schumacher mehrere Dienstfahrzeuge. Unter anderem werden ein VW-Golf und ein 1-er BMW von den Mitarbeitern des Landeskirchenrats genutzt werden. Eigene Dienstfahrzeuge für den Kirchenpräsidenten gebe es nicht. Die beiden „dickeren“ Autos – ein 5er und ein 7er BMW – fahren bei Bedarf alle Oberkirchenräte. „Alle haben die Grüne Karte des DUH.“ Für 2017 sei die Umstellung der Flotte auf Hybrid geplant, so Schumacher. Die Kirchenoberhäupter in Deutschland fahren nach Einschätzung der DUH grundsätzlich immer umwelt- und klimafreundlicher, lobte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bei der Vorstellung der aktuellen Daten am Nikolaustag in Berlin. Nach seinen Angaben sank bei den Protestanten der CO2-Durchschnittswert bei den Dienstwagen von 169 Gramm pro Kilometer im Jahr 2011 auf 123 Gramm 2016. Die katholischen Oberhäupter verbesserten sich im gleichen Zeitraum von 174 auf 129 Gramm. Die drei Erstplatzierten sind Bischof Stefan Oster (Bistum Passau/ 109 Gramm), Erzbischof Ludwig Schick (Erzbistum Bamberg/121 Gramm) mit je einem Hybrid-BMW sowie die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse. Die fährt einen Erdgas-betriebenen VW Caddy (113 Gramm). Untersucht wurden die Dienstwagen von 20 protestantischen und 27 katholischen Kirchenvertretern. Diesel-Fahrzeuge wurden wegen der Abgas-Manipulationen von der Umwelthilfe nicht bewertet. Kriterium für den Erhalt der „Grünen Karte“ des DUH ist die Unterschreitung eines CO2-Ausstoßes von unter 124 g/km sowie Elektro-, Erdgas-, Benzin-Hybrid oder Benzinantrieb. |ell

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