Speyer In Speyer entdeckt: Enthüllung über Trumps Ahnen

Elisabeth und Friedrich Trump.
Elisabeth und Friedrich Trump.

Aus dem Landesarchiv Speyer bezog der Historiker und Volkskundler Roland Paul (1951-2023) Unterlagen über die pfälzischen Vorfahren des erneut die Präsidentschaft anstrebenden Donald John Trump.

Den USA wäre D. J. Trump erspart geblieben, wenn sein dorthin ausgewanderter Großvater Friedrich Trump nach seiner zwischenzeitlichen Rückkehr Ende des 19. Jahrhunderts dauerhaft in seinem Geburtsort Kallstadt und im Königreich Bayern hätte bleiben können. Doch das lehnten die Kreisregierung in Speyer und die Militärbehörde in München ab.

Roland Paul hatte die 1904, 1905 und 1906 verfassten, negativ beschiedenen Bittbriefe an die bayerischen Behörden vormals im Landesarchiv in Speyer ausfindig gemacht und in der „Pfälzer Heimat“, der Zeitschrift des Historischen Vereins der Pfalz, darüber geschrieben. Ins Landesarchiv gekommen waren die Schreiben vom ehemaligen Bezirksamt Dürkheim.

„Krank vor Heimweh“

1869 in Kallstadt geboren, wanderte der Friseurlehrling Friedrich Trump 1885 in die Vereinigten Staaten aus. Tatsächlich war es eine Flucht, denn Trump wollte sich damit der zweijährigen Wehrpflicht entziehen. Für desertierte, in ihrem neuen Land eingebürgerte ehemalige Deutsche gab es zwar ein Besuchs-, aber kein Wohnrecht in Bayern, zu dem dessen „Rheinkreis Pfalz“ gehörte.

Friedrich Trump bat dennoch darum heimkehren zu dürfen, weil sich seine ebenfalls in Kallstadt geborene Frau Elisabeth in den USA nicht wohlfühlte und „krank vor Heimweh“ sei, wie es im ersten seiner Briefe heißt. Die Beiden hatten 1902 bei einem Heimatbesuch Friedrich Trumps geheiratet. Der Behörde wies er das damals gewaltige Vermögen von 80.000 Goldmark vor. Trotzdem wollten ihn die Bayern nicht wieder haben.

„Das älteste Gewerbe“

Finanziell hatte der Großvater Donald Trumps in den USA sein Glück gemacht, wie Roland Pauls Recherchen zeigen. Friedrich Trump fand zunächst in einem New Yorker Friseurladen Arbeit und fuhr dann mit der Eisenbahn nach Seattle im Bundesstaat Washington. Dort übernahm er ein Boardinghouse (Beherbergungsbetrieb mit hotelähnlichen Einrichtungen), wurde 1892 amerikanischer Staatsbürger und nannte sich fortan Frederick Trump.

Später zog er in das Städtchen Monte Cristo nordöstlich von Seattle und machte dort ein spezielles „Geschäft“ auf. Paul: „Aus einem damaligen Zeitungsbericht geht eindeutig hervor, dass es sich hierbei um ein Bordell handelte.“ Seinem Gewerbe als Bordellier blieb der Donald-Trump-Ahne auch in der kanadischen Goldgräber-Region am Yukon-River treu, wohin er seinen Betrieb verlegt hatte.

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