Speyer Krampf und viele Schwachstellen

SPEYER. Noch-Zweitregionalligist HC Blau-Weiß Speyer hat gestern das Pfalzderby gegen TFC Ludwigshafen zuhause 1:3 (0:1) verloren. Die Chance auf den Klassenverbleib besteht bei 13 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer und fünf ausstehenden Partien nur noch theoretisch.

Das Gleichgewicht zu finden zwischen dem augenblicklichen Tabellenplatz und einer wiederholt an den Tag gelegten Übermotivation, sah Speyers Trainer Peter Schmitt als wichtige Voraussetzung, die als Endspiel ausgegebene Begegnung in den Griff zu bekommen und den ersten Dreier einzufahren. Es war weder Übermotivation noch Pech. Ludwigshafen stellte die stärkere Mannschaft. Seine Elf sei gegenüber den vergangenen beiden Begegnungen mit den Frankfurter Clubs nicht wiederzuerkennen gewesen, meinte Coach Schmitt im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Schade, wir haben die letzte Chance vertan. Der Gegner hat einfach effektiver gespielt und seine Chancen genutzt. Wir sind zu verkrampft aufgetreten und hatten heute zu viele Schwachstellen.“ In der Anfangsphase erspielten sich die Weiherhöfler ein optisches Übergewicht im Mittelfeld. Zählbares sprang aber nicht heraus. Der Angriff blieb stumpf, weil die Gäste das Speyerer Trio Alexander Fleck, Nico Röder und Manuel Kreckel in Manndeckung nahmen. Als Fleck die Kugel nach etwa einer Viertelstunde über die Linie stocherte, schien Speyers Führung perfekt. Die Schiedsrichter gaben aber den Treffer nicht, weil der Schütze den Ball zuvor mit dem Körper berührte. Ludwigshafen riss zunächst auch keine Bäume aus. Die HC-Abwehr stand sicher. Bezeichnenderweise kam das 0:1 (21.) durch ein Eigentor zustande. Einen harten Flachschuss in den Schusskreis lenkte Kapitän Timo Breuer unglücklich ins eigene Tor ab. Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts beorderte HC-Übungsleiter Schmitt den Abwehrrecken Sebastian Blatt ins Mittelfeld. Er und Karsten Halling sollten die Offensive stärken und den Druck auf das Gästegehäuse erhöhen. Es klappte nicht wirklich. Denn die Chemiestädter störten früh und ließen Speyer nur selten zur Entfaltung kommen. Zwei gute Gelegenheiten sprangen trotzdem heraus. Nach einem Zuspiel Röders kam Fleck frei zum Schuss. Doch Ludwigshafens Keeper Caspar Pörksen parierte (39.). Bei der einzigen Strafecke des Matchs zielte wiederum Fleck knapp daneben. Die Angriffsbemühungen erlahmten mit zunehmender Dauer. Ludwigshafen erhielt zahlreiche Kontermöglichkeiten, von denen eine zum 0:2 führte (63.). Nach einem Überzahlangriff mit dem 0:3 machte der TFC den nicht unverdienten Sieg endgültig perfekt. Röder erzielte kurz vor Schluss per Siebenmeter den Ehrentreffer. Kreckel holte diesen zuvor nach energischem Antritt auf der linken Außenbahn heraus. (dsch)

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