Speyer Krankheit zerstört Käfers Olympia-Traum

WALDSEE. Eine der Voraussetzungen für Schießsport der Spitzenklasse ist Nervenstärke. Philipp Käfer, einer der besten deutschen Pistolenschützen, hat reichlich davon. Daher steckt er auch die Enttäuschung einigermaßen locker weg, dass Olympia 2016 ohne ihn stattfinden wird.

Krankheit verhinderte die Teilnahme des 23-jährigen Polizeikommissar-Anwärters aus Waldsee an der abschließenden Qualifikationsmöglichkeit, der Europameisterschaft im ungarischen Györ. Der im Nachwuchsbereich national und international erfolgreiche Käfer ist Spezialist mit der Luft- und Freien Pistole. Je Disziplin erhält der Deutsche Schützenbund (DSB) für Olympia in Rio de Janeiro zwei Startplätze. DSB-Sportdirektor Heiner Gäbelmann entscheidet darüber demnächst in Zusammenarbeit mit Bundestrainer Jan-Erik Aeply. Olympische Spiele peilt der Waldseer natürlich weiterhin an. Es hängt aber auch von dem Abschneiden der Rio-Teilnehmer ab, „wie für den nächsten Olympiazyklus geplant wird und an welchen Wettkämpfen wir Pistolenschützen teilnehmen dürfen“. Im Plan sind bis jetzt die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Baku/Aserbeidschan und die Weltmeisterschaft 2018 in Chongwon/Südkorea. Käfers nächster großer internationaler Wettbewerb ist der Weltcup vom 19. bis 26. Mai in München. Philipp Käfer, der für den SV Hanhofen startet und bis Januar 2019 die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung in Wiesbaden besucht, startet auch in der Saison 2016/17 für die Bundesliga-Mannschaft der Schützengilde Waldenburg. „Es ist mein fünftes Jahr. Mir macht es dort sehr viel Spaß.“ Die Hohenloher nahmen an zehn deutschen Luftpistolen-Meisterschaften teil, gewannen sieben, drei mit Käfer, der zudem bei einer Vizemeisterschaft den Abzug betätigte. Geschockt durch den Tod des auch wegen seiner Tipps geschätzten Trainers Jürgen Gräfe belegten sie heuer Platz vier. (wk/Archivfoto: Lenz)

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