Rheinland-Pfalz Land: Abgabe von Lachgas an Minderjährige einschränken

Lachgas: Flaschen mit der Partydroge können in Niedersachsen sogar aus einem Warenautomat gezogen werden – was für Kritik sorgt.
Lachgas: Flaschen mit der Partydroge können in Niedersachsen sogar aus einem Warenautomat gezogen werden – was für Kritik sorgt.

Rheinland-Pfalz will die Abgabe von Lachgas vor allem an Minderjährige eindämmen. Die Landesregierung begrüße eine Initiative des Bundesrates, um Missbrauch des als Partydroge genutzten Rauschmittels einzudämmen, teilte das Sozialministerium auf Anfrage mit.

Auch in Speyer und in der Vorderpfalz wurden Fälle bekannt, in denen das Narkosemittel konsumiert wurde. Jedoch lägen keine Daten dazu vor, wie sich der Konsum von Lachgas landesweit entwickle, heißt es aus Mainz: „Da der Umgang mit Lachgas in der aktuellen Gesetzgebung weder unter das Betäubungsmittelgesetz fällt noch grundsätzlich verboten ist, werden diese Fälle nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst.“

Gleichwohl unterstütze man eine sogenannte Entschließung des Bundesrates von Mitte Juni. Darin wird die Bundesregierung gebeten, „geeignete rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Verkauf von Lachgas, insbesondere an Kinder und Jugendliche einzuschränken“. Auch solle die Bundesregierung prüfen, ob Distickstoffmonoxid, so die chemische Bezeichnung von Lachgas, unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz fallen könne.

Landesbehörden sind alarmiert

„Wir nehmen das Thema ernst“, teilte das rheinland-pfälzische Familienministerium auf Anfrage mit. Man befinde sich „im fachlichen Austausch mit dem Bundesjugendministerium, um geeignete Maßnahmen im Sinne des Jugendschutzes zu erörtern“. Auch mit den Jugendministerien der anderen Bundesländer stehe man „im Austausch, um die Problematik und mögliche Maßnahmen zu diskutieren“. Zuletzt hatte Armin Grau, Neurologe und Bundestagsabgeordneter aus Altrip, gefordert, entschieden gegen Lachgas als Rauschmittel gerade bei Jugendlichen vorzugehen. Die gesundheitlichen Risiken des Lachgas-Missbrauchs seien beträchtlich, sagte der Grünen-Politiker und Obmann im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Mediziner verweisen darauf, dass intensiver Lachgas-Konsum zu Schäden am Nervensystem und an Organen führen kann.

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