Speyer Lange gehegter Wunsch erfüllt

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Jetzt ist es offiziell: Die Fahrradwerkstatt des Arbeitskreises Asyl hat ihre neuen Räumen in der Butenschönstraße 2 eröffnet (wir berichteten). Am Montag haben Vertreter des Vereins, der Stadtwerke und Stadtverwaltung sowie Flüchtlinge den Einzug ins ehemalige Heizkraftwerk gefeiert.

„Hier wird wahr, was wir uns immer gewünscht haben.“ Technikteam-Koordinator Armin Klostermann berichtet von der Hilfe zur Selbsthilfe, die er und seine Mitstreiter den Speyerer Asylsuchenden anbieten wollen. In den beengten Räumen der Quartiersmensa sei es nicht möglich gewesen, Reparaturen gemeinsam anzugehen, sagte er. „Hier können wir künftig auch Info-Veranstaltungen wie zur Sicherheit im Straßenverkehr anbieten“, sagte er. Das sei nur eine von vielen bisher nicht realisierten Ideen. Rund 200 gespendete Fahrräder habe der Verein bisher gegen eine Ersatzteil-Pauschale an Flüchtlinge ausgegeben. Knapp 100 warteten derzeit darauf, die Werkstatt verkehrstüchtig instand gesetzt zu verlassen. Die Initiative zum Projekt sei vom städtischen Fundbüro ausgegangen, wies Klostermann auf nicht abgeholte Fundräder hin, die dem Verein zur Verfügung gestellt würden. Mit dem Angebot, Räume im Erdgeschoss als Fahrradwerkstatt anzumieten, unterstützten die Stadtwerke Speyer (SWS) die Projektidee „Integration mit Mobilität“, betonte er. „Mit uns haben sie dankbare Mieter gefunden.“ Den Nutzern der Quartiersmensa dankte Klostermann dafür, „dass sie das Chaos lange ertragen haben“. Durch den Mietvertrag mit dem Arbeitskreis Asyl seien die SWS jetzt auch „Mitversorger der Erst-Mobilität“. Geschäftsführer Wolfgang Bühring betonte das Anliegen der Werke, Vereine in der Stadt zu unterstützen. Überlegungen, das stillgelegte Heizkraftwerk demnächst im Bereich erneuerbarer Energien zu nutzen, beträfen die beiden Räume im Erdgeschoss langfristig nicht, erklärte er. „Der Umbau zur Fahrradwerkstatt ist gelungen“, lobte Bühring die Arbeit der Beteiligten. Ein weiterer Notausgang sei „in der Industrie-Reserve Heizkraftwerk“ entstanden, zudem ein Reparaturraum inklusive Podesten sowie ein bereits gefülltes Lager. „Professionell.“ So beschrieb Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) ihren Eindruck vom „Integrationsprojekt von und für alle Speyerer, egal woher sie kommen“. Anke Mertens und Ute Brommer vom Stadtradel-Team „Speyer fairwandeln“ hatten 1000 Euro Spende zum Einzug mitgebracht: Ihre Gewinnprämie für 21.764 erradelte Kilometer von mehr als 175 Teilnehmern. Die Werkstatt nehme nach wie vor auch gerne gebrauchte Fahrräder, Ersatzteile und Werkzeug an, wies Klostermann auf den weiterhin bestehenden großen Bedarf an „Material“ hin. Info & Kontakt —Die Fahrrad-Werkstatt des Arbeitskreises Asyl hat donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. —E-Mail radel@asyl-speyer.de |kya

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