Speyer Lauter Sieger

Sieglinde Brauers fährt im Juli von der Landes- in die Bundeshauptstadt. Die Sechstklässlerin aus Mainz hat den Landesentscheid des 58. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels gestern in der Speyerer Stadtbibliothek gewonnen. Beim Landesentscheid der Förderschulen ist Sophia Fahrner aus Wörth siegreich gewesen.

„Wer liest, gewinnt immer.“ Diese Erkenntnis gab Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) den elf Teilnehmern mit auf den Weg zum Lesetisch. Gewinner waren die Sechstklässler aus ganz Rheinland-Pfalz ohnehin. Alle hatten bereits beim Vorlesen in ihrer Schule, Stadt oder Gemeinde gewonnen. 168 rheinland-pfälzische Schulen hätten sich am Wettbewerb der Sechstklässler beteiligt, berichtete Stefanie Brich, Geschäftsführerin des Landesverbands des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Jeweils drei Minuten hatten die Schüler Zeit, um eine Passage aus ihrem Lieblingsbuch und einen unbekannten Text vorzulesen. In der Jury saßen Max Reich, Landessieger 2016 aus Koblenz, Anna Zettler von der Speyerer Buchhandlung Oelbermann, Deutschlehrer Walter Schönig, Autorin Nicole Böhm, Sybille Schlitt vom Pädagogischen Landesinstitut und Lothar Oebel vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium. Sie prüften Kriterien wie Lesetechnik, Aussprache, Tempo, Betonung, Gestaltung und Textauswahl. „Versprecher werden nicht so streng gesehen“, versprach Brich. Den Anfang machte Fahrner mit einer Geschichte über Mobbing. Eindrucksvoll und ausdrucksstark überwand die Schülerin der Schule mit Förderschwerpunkt Lernen im Kreis Germersheim ihre Aufregung. Weit mehr als Vorlesen hat Sieglinde Brauers aus ihrer Passage aus dem Buch „Milchmädchen“ gemacht. Die Schülerin des Mainzer Otto-Schott-Gymnasiums nahm die Zuhörer mit zu den Menschen und Kühen unter den Hügeln von Wales. Sie wird Rheinland-Pfalz beim Bundesentscheid vertreten. Die unterlegenen Teilnehmer waren den Siegerinnen dicht auf den Fersen. Raphael Michels, Schüler der Reinsfelder St.-Martinus-Schule, las anrührend. Elisa Ridder, Sechstklässlerin im Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, erwies sich als Königin dramaturgischer Pausen. Yoran Leicher aus Marienstatt wurde philosophisch, als er die Frage stellte: Wer hat recht: der Moslem, der Jude oder der Christ? Einen Fanbus hatte Tim Schüßler aus Lauterecken mitgebracht. Mitschüler des Veldenz-Gymnasiums hielten Transparente mit Aufschriften hoch. Immerhin im Kleinbus war Jana Meerfeld mit Lehrerin, Freundin, Eltern und Großeltern aus der Realschule plus am Pulvermaar in Gillenfeld gekommen. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde und ein Buchgeschenk. Die Teilnehmer Sophia Fahrner, Wörth; Raphael Michels, Reinsfeld; Annina Roth, Schönenberg-Kübelberg; Sieglinde Brauers, Mainz; Emma Daudrich, Mayen; Yoran Leicher, Marienstatt; Jana Meerfeld, Gillenfeld; Malin Rensch, Trier; Elisa Ridder, Speyer; Tim Schüßler, Lauterecken; Annalena Vierling, Frankenthal.