Speyer Liedertafel kommt nicht zur Ruhe

Die Liedertafel Dudenhofen kommt nicht zur Ruhe: Der zurückgetretene Vorsitzende Werner Dürk und die bisherige Pressewartin Karin Hurrle werfen Dürks Vorgänger Klaus Klein vor, das Zerwürfnis innerhalb des Vereins im RHEINPFALZ-Bericht vom 14. November falsch darzustellen. In einem Punkt besteht immerhin Einigkeit: Ausgangspunkt der Eskalation war ein Facebook-Post zur Chorgala in Mechtersheim im September.

250 Sängerinnen und Sänger verschiedener Chöre gaben damals ein Konzert in der Anglerhalle. Die Federführung lag bei Rainer Diehl, der sowohl die Chöre der Dudenhofener Liedertafel als auch die des MGV Frohsinn Mechtersheim leitet. Auf Facebook äußerte sich anschließend Liedertafel-Pressewartin Karin Hurrle kritisch über das Konzert und den ihrer Ansicht nach zu positiv geratenen RHEINPFALZ-Artikel. Der Anteil der Dudenhofener Sänger kam Hurrle zu kurz. Ohne diesen könnten die Diehl-Chöre überhaupt nicht existieren, schrieb sie unter anderem. „Ein positiver Bericht ist noch lange kein Beweis für ein schönes Konzert“, schloss der Post. Diehl – offenbar schwer verärgert, dass sich die Pressewartin seines eigenen Vereins in dieser Weise äußerte – stellte seinen Rücktritt in den Raum. Über das, was folgte, gehen die Meinungen auseinander: Laut Hurrle und Dürk hat Diehl im Verein gegen die Pressewartin agitiert. Diehl und der ehemalige und jetzt wieder kommissarische Vorsitzende Klaus Klein sagen hingegen, Hurrle habe gegen den Dirigenten gehetzt, diesen unter anderem sogar bei seinem Arbeitgeber angeschwärzt. Dass sie wegen Diehl mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion – der Liedertafel-Chorleiter ist Lehrer – in Kontakt stand, räumt Hurrle ein. Allerdings habe sie dies nur getan, um herauszufinden, ob dort Beschwerden gegen sie vorliegen, beteuert sie. Gegenüber der RHEINPFALZ hatte Klein Dürk als denjenigen bezeichnet, der eine Entlassung Diehls als Dirigent betrieben habe. Er selbst habe sich diesem Ansinnen hingegen widersetzt. Dürk und Hurrle beharren in einer Stellungnahme jedoch darauf, dass Klein zunächst bei den Plänen mit im Boot gewesen sei und auch die Findung eines neuen Dirigenten mit ihm abgesprochen gewesen sei. Dürk sagt außerdem, dass er zu einem klärenden Gespräch mit Diehl bereit gewesen sei, an dem auch Klein teilgenommen habe. Einem weiteren Gespräch habe sich der Dirigent entzogen und einen Rechtsanwalt eingeschaltet, woraufhin Diehl gekündigt werden sollte. Auf RHEINPFALZ-Nachfrage gibt Klein zu, dass er seine Meinung zu einer Entlassung des Dirigenten nach „zwei schlaflosen Nächten“ geändert habe. Klein und Diehl bleiben bei ihrer Ansicht, Hurrle habe sich in verleumderischer Weise geäußert. Diehl spricht gegenüber der RHEINPFALZ von „Hetze in sozialen Netzwerken“ und in Rundmails der Pressewartin an die Mitglieder gegen ihn. Er selbst habe nicht gehetzt und nur in Ruhe seine Arbeit machen wollen. Er und sein Anwalt prüften weiterhin, ob sie Rechtsmittel gegen Hurrle einlegen. Die Pressewartin und der zurückgetretene Vorsitzende bestreiten hingegen, dass es solche Verleumdungen gab. Der umstrittene Facebook-Eintrag sei zudem privat gewesen und habe mit der Liedertafel nichts zu tun. Diehls Anwalt habe ihnen gegenüber diese Sichtweise bestätigt. Auf RHEINPFALZ-Anfrage wollte sich der Anwalt nicht zur Sache äußern. Nicht anerkennen will Hurrle, dass sie in der nichtöffentlichen Mitgliederversammlung als Pressewartin abgewählt wurde. Formelle Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs seien nicht eingehalten worden, sagt sie. Der von Klein angedrohte Ausschluss Hurrles aus dem Verein verstoße außerdem gegen die Satzung.

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