Speyer Mechtersheimer Kinderkrankheiten

Nicht richtig getroffen: Dennis Sommer (blaue Spielkleidung) vom TuS Mechtersheim gegen Wiesbach.
Nicht richtig getroffen: Dennis Sommer (blaue Spielkleidung) vom TuS Mechtersheim gegen Wiesbach.

«Römerberg.» Die Handschrift von Trainer Selim Öztürk war auch bei der 0:1 (0:0)-Heimniederlage von TuS Mechtersheim gegen Hertha Wiesbach zu erkennen. Auch wenn das möglicherweise nicht jedem gefällt. Noch leidet das Spiel des TuS an einigen Kinderkrankheiten.

„Das ist ja Kindergartenfußball“: Der Satz aus dem Mechtersheimer Fanblock – hier allerdings in hochdeutscher Schreibform – erklang am Samstagmittag neben anderen weniger freundlichen Äußerungen am Rande des Spielfelds an der Kirschenallee. Anlass für diese Unmutsäußerungen gab in den Augen der lautstarken Kritiker das Auftreten der Heimmannschaft: viel Ballbesitz, wenig Effizienz. Das gefällt nicht jedem. „Wir haben noch einigen Nachholbedarf. Ich bin jetzt drei Wochen hier. Da kann noch nicht alles funktionieren“, sagte Coach Öztürk. Die Leistung seiner Auswahl gefiel ihm trotz der Niederlage: „Wiesbach hatte über das gesamte Spiel nur eine Torchance. Die haben sie allerdings genutzt. Ansonsten haben wir ihnen wenig Raum zur Entfaltung gelassen“, meinte der TuS-Übungsleiter. Und er liegt richtig. Mechtersheim kontrollierte das Spiel, ließ Ball und Gegner laufen. Nach 14 Minuten tauchte der Gast erstmals vor dem Tor von Peter Klug auf. Einen gefährlichen Abschluss verzeichnete Wiesbach in Hälfte eins nicht. Stattdessen lief sich der Tabellendritte immer wieder in der engmaschigen, früh zupackenden Defensive Mechtersheims fest. Allein das Umschaltspiel des TuS gestaltete sich nicht geradlinig genug. Der Pass in die Tiefe kam viel zu selten, was auch daran lag, dass sich noch einige Spieler auf ihren neuen Positionen zurechtfinden müssen: Jannick Immel in der Innenverteidigung genauso wie Jannik Marx auf der Sechs oder Lukas Metz im Sturm. Da muss noch einiges zusammenwachsen – vor allem auch im nächsten Match. Morgen (15 Uhr) sehen die Römerberger dem verlustpunktfreien Tabellenführer FC Homburg gegenüber. „Wir sind noch in der Aufbauphase. Das wird aber ein ganz anderes Spiel. Das ist eine Mannschaft mit unheimlich viel Erfahrung und Qualität“, teilte Öztürk mit. Dennoch geht für ihn das Projekt Mechtersheim weiter: „Wir müssen weiterarbeiten. Die Ansätze sind zu erkennen. Jetzt müssen gerade in der Offensive die Automatismen aus dem Training greifen.“ Das einzige vor dem Spiel beim Primus ist heute Abend. Das reicht gerade einmal für die taktischen Voreinstellungen. Dennoch hat die Mannschaft etwas Geduld verdient. Der Auftritt am Samstag weckte da einige Hoffnungen. Der Auftritt in Homburg ist da eher nur eine Zwischenetappe.

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