Speyer „Mit Mittelfinger oder an die Stirn tippend beantwortet“

St.-Guido-Stifts-Platz: Gerade Motorradfahrer sind oft zu schnell und zu laut unterwegs, kritisieren Leser.
St.-Guido-Stifts-Platz: Gerade Motorradfahrer sind oft zu schnell und zu laut unterwegs, kritisieren Leser.

Wie bei den RHEINPFALZ-Veröffentlichungen am 30. und 31. Januar: Die Stellen, an denen Bürger dringenden Bedarf für Tempokontrollen sehen, sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Zum Abschluss der Aktion weitere Stimmen, die einerseits auf die Gefahren hinweisen und andererseits Frust erkennen lassen, weil zu wenig gegen die Probleme getan wird.

„Der Martinskirchweg ist als verkehrsberuhigte Zone (Spielstraße) ausgewiesen, in der Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. Er wird allerdings viel vom Durchgangsverkehr als Verbindung zwischen Wormser Landstraße und Petschengasse benutzt, offenkundig mit der Motivation, die Ampelanlage an der Kreuzung dieser beiden Straßen zu umgehen. Dabei wird regelmäßig viel zu schnell gefahren, denn mit Schrittgeschwindigkeit wäre diese Abkürzung wenig attraktiv. Brenzlig wird es häufig, wenn Eltern ihre Kinder in die über den Martinskirchweg erreichbare Kita Wola bringen beziehungsweise abholen oder wenn Schüler auf ihrem Schulweg hier durchlaufen. Viele Autofahrer verhalten sich gegenüber den Fußgängern wenig rücksichtsvoll und behalten meist ihre hohe Geschwindigkeit bei. Dabei kommt es regelmäßig zu haarsträubenden Situationen.“Thomas Wünsch„Die Situation Am Germansberg unterscheidet sich nicht von denen in den übrigen Stadtteilen. Gefühlt mehr als die Hälfte der Fahrzeuge halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde. Geschwindigkeiten von 50, 60 oder mehr sind täglich gang und gäbe. Nachts verschärft sich sogar die Raserei noch weiter. Obwohl am Übergang von Am Germansberg zur Kardinal-Wendel-Straße die Vogelgesangschule liegt, finden Geschwindigkeitsüberschreitungen selbst zu Zeiten des Schulbeginns und -endes statt. Paket-, Pflegedienste, städtische Dienstfahrzeuge, aktuell auch Baufahrzeuge und andere ignorieren die Geschwindigkeitsbeschränkung genauso in schöner Regelmäßigkeit; ja selbst Eltern, die ihre Kinder von der Schule abholen, missachten das Tempolimit. Kann man das verstehen? Höfliche Hinweiszeichen zur Reduktion der Geschwindigkeit werden mit Mittelfinger oder an die Stirn tippend beantwortet. Fahrer, die sich an Tempo 30 halten, werden schon mal auf der leicht abschüssigen Winternheimer Straße (hupend) mit hoher Geschwindigkeit überholt oder durch extrem dichtes Auffahren genötigt. (...) Dabei könnten doch geeignete Maßnahmen hilfreich sein. Die Aufstellung von Tempodisplays mit Smiley an der Schule hat eine deutliche Verbesserung gebracht. Weshalb werden kaum erkennbare Flächenmarkierungen zu Tempo 30 nicht erneuert? Weshalb sind die Verkehrsschilder Tempo-30-Zone so postiert, dass diese nicht deutlich sichtbar oder selbst von aufmerksamen Fahrzeugführern nicht wahrgenommen werden? Weshalb beantworten die Fachleute die Anliegen der Bürger mit Gründen, weshalb bestimmte Maßnahmen nicht ergriffen werden können, statt ihre Kompetenz mit Lösungsansätzen zu beweisen? Die Fragen ließen sich fortsetzen.“Walter Bachmann

Auch in der Industriestraße sollten endlich Tempokontrollen stattfinden. Vor allem zu Arbeitsbeginn, Arbeitsende und auch nachts, da die Industriestraße als Lkw-Rennstrecke vom und zum Logistikzentrum genutzt wird.“ Margit Clement „Wir wohnen in Speyer-West und sind viel zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Wir müssen auch sagen, dass in allen Straßen und Gassen zu schnell gefahren wird. Aber ganz schlimm sind für uns vier Schwerpunkte: die Lina-Sommer-Straße ist 30er-Zone, aber 30 fährt hier keiner (,Rechts-vor-links’ ist auch unbekannt), und wenn man als Fußgänger nicht schnell genug die Straße verlässt, wird gehupt, angepöbelt und mit dröhnendem Motor geschnitten. Die Iggelheimer Straße, Landwehrstraße und Siemensstraße sind nach 19 Uhr reine Rennstrecken, da sie geradeaus gehen und von Weitem ersichtlich ist, dass keine Kontrolle gemacht wird. Nicht selten werden hier mehr als 70 Kilometer pro Stunde gefahren. Auch mit weit überhöhter Geschwindigkeit wird hier bedrängt und überholt! Radfahrer werden in der Iggelheimer Straße nicht mit dem vorgeschriebenem Abstand von 1,5 Meter überholt. Bei Gegenverkehr ist es noch nicht einmal ein halber Meter. Aber das ist ein anderes Thema. Kontrollen habe ich in 20 Jahren nie erlebt. Ich mach’ Schluss, könnte aber auch Bahnhofstraße, Im Erlich, Kurt-Schumacher-Straße und ... nennen.“ Daniela Hohmann „Für mich ist die Franz-Kirrmeier-Straße eine der schlimmsten Rennstrecken in Speyer. Wird dort eigentlich ab und zu mal kontrolliert?“ Christa Kreckel „Ich wohne am St.-Guido-Stifts-Platz. Leider sind die von vielen Anwohnern berichteten gefährlichen Situationen wegen fehlender Geschwindigkeitskontrollen nicht das einzige Problem auf den Straßen unserer Stadt. Ich lade die Politiker und Politikerinnen an einem schönen Tag im Sommer gern zu mir ein, damit sie ein ebenso unerfreuliches Problem mit eigenen Augen und Ohren wahrnehmen können. Ich rede von den Motorradfahrern, die selbst zur Nachtzeit durch die Stadt fahren und einen Höllenlärm verursachen, der unerträglich ist. Mir wurde berichtet, dass Mannheim und Heidelberg mit Erfolg gegen diese Rowdies vorgegangen sind und sie von dort vertrieben haben. Verkehrskontrollen sollten sich also auch mit diesem Problemfeld befassen.“ Hans-Helmut Rennwanz „Mehr Kontrolle wünsche ich mir in der Paul-Egell-Straße. Gefahrenpunkte sind die Rechts-vor-links-Straßen. Insbesondere trifft dies auf die Weisgerberstraße zu. Da bekommt man/frau gerne mal die Vorfahrt genommen. Auch wissen viele Autofahrer nicht, dass der Radweg in einer Zone 30 hinfällig ist.“ Fanny Avril „In Speyer-Süd nach Kardinal-Wendel-Straße den Germansberg entlang. Auf dieser geraden Strecke werden sehr oft mehr als 30 Kilometer pro Stunde gefahren. Sehr gefährlich wegen der radfahrenden Schulkinder. “ Ursula Sold „Als Anwohner der Wormser Landstraße erlebt man tagtäglich überhöhte Geschwindigkeiten. Die Strecke zwischen der Ampelanlage St. Bernharduskirche und Aral-Tankstelle scheint wohl viele zu animieren, hier neue Rekorde aufzustellen, nicht nur tagsüber. Verkehr und Passanten haben Probleme, unfallfrei die Wormser Landstraße zu queren.“ Norbert Lang „Gerast wird vor allem nachts in der Karolingerstraße. Eigentlich ist dort Tempo-30-Zone im Wohngebiet, aber ich habe schon Beschleunigungsversuche bis auf annähernd Tempo 100 erlebt.“ Harald Keuter „Als ich die Geschwindigkeitsanzeige in der Petschengasse gesehen haben, an der ich auch täglich vorbeifahre, kam mir der spontane Gedanke, dass eine solche Anzeige auch an der Raiffeisenstraße sinnvoll wäre. Insbesondere nach der Brückensperrung hat das Verkehrsaufkommen zugenommen. Mein Eindruck ist, dass sich nur die wenigstens Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbegrenzung 30 Stundenkilometer halten. Da an dieser Straße zwei Kindergärten, eine Schule, ein Spielplatz, mehrere Sportvereine liegen, möchte ich vorschlagen, auch dort eine Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen (etwa auf Höhe des FC Speyer/Parkplätze in Richtung Mausbergweg).“ Thomas Holtmann „Wir wünschen uns eine Geschwindigkeitsmessung in der Landauer Straße ab der Aral-Tankstelle. Des Weiteren wäre eine Lärmmessung wünschenswert. Besonders die ,Poser’ machen uns sehr zu schaffen, gerade im Sommer.“ Familie Schmidt-Zeyda „Auch ich wohne in einer ,berasten’ Straße (Wormser Straße) und kann nur bestätigen, dass es keine Rolle spielt, wo genau sich der Ort des Geschehens befindet und wer die Hauptraser sind, da dieses Verhalten in der gesamten Stadt zu beobachten ist. Es ist durchgängig zu erkennen, dass es in Speyer wie in anderen Städten auch, kein übergreifendes Konzept für den ruhenden und fließenden Verkehr gibt. Es werden blinkend grinsende oder mahnende Schilder aufgestellt, die nach kurzem Zucken im rechten Fuß oder Handgelenk des Fahrers meist ignoriert werden. Viele Straßen sind in ihrer Klassifizierung überhaupt nicht zu erkennen, weil mangelhaft beschildert, andere laden durch ihre Bauweise zum Rasen geradezu ein. Wem ist das noch nicht passiert? Es werden Straßen, Plätze, Kreuzungen mit hohen Kosten saniert, ohne den Blick auf die Gesamtsituation (Verkehrsplan) zu richten. Beste Beispiele dafür sind Domplatz, Große Himmelsgasse, die Kreuzung Hirschgraben/Bahnhofstraße, Guido-Stifts-Platz und viele mehr. Es ist alles sehr schön gestaltet, die Funktion hat sich nicht verbessert. Die Liste dieser Beispiele lässt sich noch erheblich verlängern. Die nächste Frage die sich stellt, warum müssen eigentlich so viele Parkplätze auf innenstädtischen Straßen vorhanden sein? Das bringt durch den Parksuchverkehr von ,Nichtbewohnern’ weitere Unruhe in die durch Anliegerverkehr schon genug belasteten Straßen. Allerdings sollten sich auch die Bewohner mal an die eigene Nase fassen und ihren Fuhrpark einer Notwendigkeitsprüfung unterziehen. Die so frei gewordene Fläche könnte zum Beispiel für Fußgänger- und Fahrradverkehr, in Einbahnstraßen auch in zwei Richtungen, genutzt werden. Hierzu hat das Umweltbundesamt ein Strategie-Papier zum Rückbau der autogerechten Stadt und damit auch für eine drastische Verringerung der Parkplätze in den Innenstädten vorgelegt. Wann kommt endlich ein schlüssiges, abgestimmtes Gesamtkonzept zur Vorlage und auch zur Umsetzung, bei dem der schwächere gegenüber dem stärkeren Verkehrsteilnehmer Vorrang hat? Den Charakter einer Stadt bestimmen nicht die schön aufgestellten Objekte mit allem Schnick-Schnack, sondern die Menschen, die dort wohnen und leben.“ Bruno Grüner

Täglich überhöhte Geschwindigkeiten: Wormser (Land)-Straße.
Täglich überhöhte Geschwindigkeiten: Wormser (Land)-Straße.
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