Speyer Nur eine Wasserstelle fehlt

Auf dem Waldfriedhof in Schifferstadt wird ein Grabfeld für muslimische Bestattungen eingerichtet. Dafür haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Partnerschaften, Sport und Bestattungswesen einstimmig ausgesprochen.

Bereits im April hatte die SPD-Fraktion im Stadtrat einen entsprechenden Antrag gestellt, der in einen Prüfauftrag für die Stadtverwaltung umformuliert worden war. Hintergrund sei, dass immer mehr hier lebende Muslime auch in ihrem gewohnten Umfeld bestattet werden wollten, hieß es. Geprüft wurde ausführlich: Nach Auskunft von Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) wurden das muslimische Grabfeld auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhof besichtigt und eingehende Gespräche geführt mit Alaettin Aydogan von der muslimischen Gemeinde Schifferstadt und Bilal Karadeniz (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, Ditib). Dabei seien auch die Rahmenbedingungen für muslimische Bestattungen besprochen worden. Im Grabfeld T des Waldfriedhofs, am westlichen Rand Richtung Schwanenweiher, kann auf bisher freiem Friedhofsgelände ein solches Grabfeld eingerichtet werden, sagte Fachbereichsleiter Peter Schlindwein. Hans Pruschina (CDU) brachte eine weitere, bereits erschlossene, aber nicht belegte Fläche ins Gespräch: „Da sind schon Anschlüsse, ist das nicht wirtschaftlich sinnvoller?“ Diese Fläche sei zu groß, erläuterte Schlindwein. Und: Auch an dem vorgesehenen Feld liegen bereits Leitungen. Einzig eine Wasserstelle müsse eingerichtet werden. Nur dadurch und durch das erforderliche Mähen der Fläche entstünden der Stadt Kosten. Ein Steintisch, der nach islamischem Ritus zum Abstellen des Sarges bei Bestattungen benötigt wird, werde von Ditib und der muslimischen Gemeinde finanziert. Eine Änderung der Friedhofssatzung ist für die Errichtung der muslimischen Gräber nicht nötig, sagte Schlindwein. Denn diese unterliegen den gleichen Regeln wie die christlichen Grabstätten. Nach dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses wird das Grabfeld beplant. Dann wird auch abschließend geklärt, wo die rituelle Waschung der Verstorbenen vorgenommen werden soll. Die FWG wollte von der Verwaltung prüfen lassen, ob auf dem Waldfriedhof Beisetzungen von Föten und Sternenkindern möglich gemacht werden sollen, wenn die Eltern dies wünschen. Doch dies ist längst der Fall, antwortete Schlindwein. Seit dem vergangenen Jahr ist gesetzlich geregelt, dass Früh- und Totgeburten jederzeit in gewünschter Form in Familien- oder Einzelgräbern auf dem Friedhof bestattet werden können. Bürgermeisterin Volk verwies auch auf den geplanten Memoriam-Garten als Möglichkeit dazu. (umi)

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