Speyer „Oberligatauglich? Schauen wir mal“

Da geht’s in die Oberliga: die Volleyballerinnen mit Trainer Holger Grimm am Montag in der Osthalle.
Da geht’s in die Oberliga: die Volleyballerinnen mit Trainer Holger Grimm am Montag in der Osthalle.

Die Volleyballerinnen des TSV Speyer stehen vor dem Aufstieg in die Oberliga. Martin Erbacher hat sich mit Trainer Holger Grimm (49) über Fasnacht, Gefahren und die Zukunft unterhalten.

Ihre Mädels haben sich als Fasnachterinnen geoutet. Dürfen Sie mit?

Ich darf mit, ich soll mit, ich muss aber meiner Meinung nach nicht überall mit. Die Fasnacht gehört zu mehreren teambildenden Maßnahmen wie zum Beispiel der FCK auf dem Betze, Volleyballpokalfinale in Mannheim, Weihnachtsmarkt, Essen gehen nach dem Spieltag und dann anschließend noch in die Disco oder ins Pub. Dafür haben wir extra einen Vergnügungswart, der hervorragende Arbeit leistet. Wir haben alle viel Spaß dabei, auch wenn man mal nicht dabei ist. Wie haben Sie aus einem Fast-Absteiger einen Tabellenführer gemacht? Also erst einmal sind wir als Aufsteiger in der Saison 17/18 am letzten Spieltag abgestiegen, eine sehr bittere Erfahrung. Im Sommer hat dann eine Landesligamannschaft abgemeldet, und wir sind vom Staffelleiter gefragt worden, ob wir doch noch einmal Landesliga spielen möchten. Nach dem wir am Wochenende kein Spiel hatten, ist nun die Tabelle bereinigt, und Germersheim ist mit gleicher Anzahl von Spielen und Siegen einen Punkt vor uns. Momentan sind wir nur Zweiter. Was habe ich gemacht? Nicht viel, als Erstes braucht man eine Mannschaft und Spielerinnen, Spielerinnen, die es sich nach dem Abstieg noch einmal beweisen wollten, dass sie durchaus Landesliga-Niveau haben, Neuzugänge, die ins Mannschaftsgefüge passen, etwas Glück, wie zum Beispiel der Start in die Saison mit zwei 3:0-Siegen, ein paar Ideen was man besser machen kann als im Vorjahr und die dann einfließen lassen. Hätten Sie lieber weitergespielt anstatt nun vier Wochen zu pausieren? Der Spielplan ist kein Wunschkonzert, und man muss ihn nehmen wie er ist. Ich glaube die Pause, kommt sogar zur rechten Zeit, siehe Fasnacht. Des Weiteren konnte ich mich ja darauf einstellen und schaffe neue Trainingsimpulse. Zum Damen-1-Training am Donnerstag kamen zusätzlich die jungen Talente aus der D2, die zum Ende der Saison noch dabei sein sollen und erste Erfahrungen sammeln sollen, auch mit Hinblick auf die nächste Saison. Montags wird das Training zusätzlich genutzt für das Seniorinnen-Training und die anstehenden südwestdeutschen Meisterschaften am 10. März. Somit haben wir vor unserem nächsten Heimspieltag am 17. März für einen Teil der Mannschaft sogar noch eine Art Vorbereitungsturnier. Wie groß sind die Aufstiegschancen? Wo lauern Gefahren? Saisonziel war Klassenerhalt. Deswegen sind wir bis jetzt hoch zufrieden. Wir haben drei Spiele. Neun Punkte können wir holen. Wir brauchen noch vier Punkte, um Vizemeister zu werden. Am Heimspieltag sind Worms und Guldental zu Gast, zwei Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen. Wir müssen da sehr konzentriert und fokussiert spielen. Eine Besonderheit ist Worms. Wenn wir gegen Worms gewinnen, das Hinspiel haben wir 2:3 verloren, haben wir gegen alle in dieser Saison mindestens einmal gewonnen, als letztjähriger Absteiger durchaus beeindruckend. Wenn wir diesen Heimspieltag unbeschadet überstehen, Germersheim nichts anbrennen lässt, dann haben wir in der Woche darauf in Germersheim Derby und Spiel um die Meisterschaft am letzten Spieltag. Besser könnte es nicht kommen. Und ich denke, wer dieses Spiel gewinnt, wird Meister, wenn alles so kommt, deshalb Konzentration auf das Wesentliche, erst einmal noch die fehlenden Punkte zur Vizemeisterschaft holen, keine Punkte liegen lassen, und dann erst Angriff auf die Meisterschaft. Ist der Kader oberligatauglich? Dazu müssten wir erst einmal Meister werden. Es wird dann sowieso Gespräche geben. Was will die Mannschaft? Was will der Trainer? Wer steht nächstes Jahr zur Verfügung? Wie ist das Verhältnis Abgänge im Verhältnis zu Neuzugängen aus eigenen Reihen oder aus anderen Vereinen? Kontakte bestehen. Aber damit beschäftigen wir uns nach der Saison. Wenn mich vor der Saison jemand gefragt hätte, ob der Kader in dieser Saison landesligatauglich ist, hätte ich geantwortet, schauen wir mal, warum nicht auch oberligatauglich, schauen wir mal. Wo liegen Stärken und Schwächen? Die Mannschaftliche Kompaktheit in der Leistungsdichte und Geschlossenheit im Teamgedanken vor, während und nach dem Spiel, sind unsere Stärken. Weitere Stärken, mit Hinblick auf das Restprogramm, werden erst nach der Saison verraten. Als Damentrainer müssen Sie lernen, immer positiv zu denken und zu formulieren. Wir haben keine Schwächen. Wir müssen nur das ein oder andere noch verbessern. Auch dieses werde ich in der momentanen Situation nicht preisgeben. Ist wie im männlichen Bereich eine Zusammenarbeit mit TuS Heiligenstein möglich? Eigentlich keinen Kommentar dazu, nur soviel, es gab vor ein paar Jahren eine Kooperation im weiblichen Jugendbereich, die aufgekündigt wurde. Ich war und bin bei diesen Verhandlungen nicht dabei, und ich bin froh darum, war aber als Jugendtrainer davon betroffen.

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