Speyer Pfarrer einsparen und sichtbar bleiben

„Wofür stehen wir Protestanten heute? Wie denken wir über Gott und die Welt?“ Mit diesen Fragen setze sich Markus Jäckle in seinem „Bericht des Dekans“ bei der protestantischen Bezirkssynode am Samstag auseinander. Gertrud Welzel, die Vorsitzende der Synode, konnte im Martin-Luther-King-Haus 66 der gewählten 99 Mitglieder begrüßen.

Nach der neuen „Pfarrstellen-Budgetierung“ steht der Speyerer Kirchenbezirk vor der Aufgabe, drei Pfarrstellen einzusparen. Der Bezirkskirchenrat hat hierzu dem Bericht zufolge einen „Grundsatzrahmen“ erstellt. Auf dieser Grundlage soll nun ein konkreter Vorschlag erarbeitet werden. Jäckle: „Es gilt, tragfähige Strukturen in den Kooperationsregionen zu schaffen, die es ermöglichen, Dienst und Aufgaben im Verbund so zu verteilen, dass Kirche vor Ort als identifizierbare Größe bleibt.“ Bei den Gemeindepädagoginnen und -pädagogen gebe es aktuell keine Kürzungen. Die Situation, dass Pfarrerinnen und Pfarrer fehlten, werde auf absehbare Zeit bleiben, ist der Dekan überzeugt. Jäckle plädierte für einen missionarischen Gemeindeaufbau. Er will multiprofessionelle Teamarbeit fördern. Die Vorbereitungen für die Errichtung eines Trägerverbunds für Kindergärten in den Kirchenbezirken Speyer und Germersheim seien in vollem Gange. Der Kirchenbezirk Ludwigshafen wolle sich ab 2019 anschließen. Sitz des Verwaltungszweckverbandes bleibe dabei Speyer. Hier würden erforderliche Räumlichkeiten für die aus Ludwigshafen erwarteten Mitarbeiter geschaffen. In Speyer seien, so der Dekan, die Planungen zur Renovierung der Gemeindezentren in der Christus-, der Johannes- und der Gedächtniskirchengemeinde „auf gutem Weg“. Derzeit würden die Entwürfe auf ihre Finanzierbarkeit überprüft. In der Arbeit mit Asylbewerbern machen sich laut Jäckle zurückgehende Zuzugszahlen bemerkbar. Größer geworden sieht der Dekan allerdings die Aufgabe, anerkannte Flüchtlinge zu begleiten, vor allem bei der Wohnungs- und der Arbeitssuche. Auch in der gesellschaftlichen Diskussion gelte es weiter für sie einzutreten. Zur Kenntnis genommen wurde eine gutachterliche Stellungnahme zur Änderung der Kirchenverfassung. Akzeptiert wurde der von Amtsleiter Jochen Wütscher vorgestellte, ausgeglichene Doppelhaushalt. 2019 stehen 432.900 Euro zur Verfügung, im Jahr darauf sind es 434.300 Euro. Die Umlage je Mitglied bleibt unverändert bei 63 Cent. In der Bezirkssynode sind 26 Pfarreien mit 43.246 Mitgliedern vertreten. Die nächste Bezirkssynode findet am Freitag, 14. Juni 2019, statt.

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