Speyer Ritt mit dem Elefanten über die Maximilianstraße

Elefanten-Moni: Der legendäre Auftritt der Karnevalsprinzessin Monika Holzmüller wurde vom Verkehrsverein dokumentiert. Bei der
Elefanten-Moni: Der legendäre Auftritt der Karnevalsprinzessin Monika Holzmüller wurde vom Verkehrsverein dokumentiert. Bei der Übergabe (von links): Uwe Wöhlert, Eva Wöhlert, Fritz Hochreither.

Monika Holzmüller hat in Speyer mit einem legendären Auftritt Geschichte geschrieben. 1965 ritt sie auf einem Elefanten durch die Maximilianstraße, ein Jahr später wurde die Zirkusartistin Karnevalsprinzessin. Der Verkehrsverein Speyer (VVS) sorgte nun dafür, dass eine Dokumentation aus dieser Zeit in die richtigen Hände kommt.

Im Alter von 82 Jahren verstarb Monika Holzmüller im Februar. Die Geschichte der Speyerer Karnevalsgesellschaft (SKG) hat sie quasi voll miterlebt. Der Verein feiert in der kommenden Kampagne sein 88-jähriges Bestehen. Das hat der VVS zum Anlass genommen, ein Buch mit Bildern und Schriftstücken der Elefanten-Moni, wie die bekannte Zirkusartistin auch genannt wurde, zu überreichen.

Bei der Jahreshauptversammlung der SKG im neuen Veranstaltungsraum der Vereinigten VR-Bank Kur- und Rheinpfalz nahm die für eine weitere Amtsperiode gewählte Präsidentin Eva Wöhlert „etwas Einmaliges“ entgegen. So bezeichnete Fritz Hochreither, Archivar des Verkehrsvereins, was er mitgebracht hatte.

„Aus der Saison der Fastnachtsprinzessin ist alles dokumentiert“, betonte Hochreither bei der Übergabe eines dicken Buches, das an die karnevalistische Zeit der SKG 1966/67 erinnert. Er kannte Holzmüller persönlich. „Sie war drei Jahre jünger als ich“, sagte Hochreither.

Der Gutsel-Bauer-Dynastie sei Holzmüller entsprungen. Zwei Elefanten, Moni und Nelly, gehörten zur Familie. Nach ihnen wurde später der Zirkus benannt, den Holzmüller mit ihrem belgischen Ehemann Robert de Pessemier gründete: Circus Monelli.

Mit Elefantenschuhen

Auf Moni ritt Holzmüller in besagtem Jahr über die Maximilianstraße. „Ihr Onkel Franz Bauer hatte das mit der SKG gemanagt und die Bundeswehr hatte damals unterstützt“, berichtete Hochreither. Als Abschiedsgeschenk des damaligen Präsidenten Werner Hill sei das gedacht gewesen. SKG-Ehrenpräsident Daoud Hattab, der am 5. August seinen 85. Geburtstag feierte, erinnerte sich bestens an den Elefanten und das aus gutem Grund: „Er hat Schuhe getragen, die bei Salamander gemacht wurden. Der Chef dort war mein Schwiegervater.“

Ob heute eine Kampagne nach Holzmüller-Art noch möglich wäre, wagte der VVS-Vorsitzende Uwe Wöhlert zu bezweifeln. Mit Stolz wies er auf das Unikat hin, das der älteste Speyerer Karnevalverein nun als historisches Vermächtnis vorweisen kann. „Der Verkehrsverein fühlt sich Speyer und der Stadtgeschichte verpflichtet. Das wollen wir mit dieser Übergabe dokumentieren“, betonte Wöhlert.

Aufruf trägt Früchte

So schnell wie das Buch von Monika Holzmüller bei Präsidentin Eva Wöhlert angekommen war, war es allerdings schon wieder weg. Denn es wird den Weg ins Stadtarchiv nehmen.

VVS-Chef Uwe Wöhlert ist froh, dass die vielen Aufrufe an die Bevölkerung, historische Unterlagen nicht zu entsorgen, sondern zum Sichten zur Verfügung zu stellen, inzwischen Früchte tragen. „Wir bekommen regelmäßig etwas übermittelt, das von Fritz Hochreither mit der notwendigen Vorsicht und Gewissenhaftigkeit begutachtet wird“, merkte Wöhlert an.

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