Speyer Seppelskasten: Neues Leben in Traditionsgebäude

Einweihung: Schlüsselübergabe der Baufirma.
Einweihung: Schlüsselübergabe der Baufirma.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann persönlich weihte am Freitag den „neuen Seppelskasten“ ein. Das frühere Bistumshaus wird jetzt bewohnt.

Ein seit 2017 geplantes und seit 2021 in mehr als zwei Jahren baulich umgesetztes Projekt des Gemeinnützigen Siedlungswerks (GSW) des Bistums Speyer ist erfolgreich abgeschlossen worden. Es sei sowohl im Zeit-, als auch im Kostenrahmen von 16 Millionen Euro geblieben, berichtete GSW-Geschäftsführer Christian Rohatyn. Entstanden sind 27 Eigentums- und sechs Mietwohnungen sowie auf drei Stockwerken Wohngruppen des Jugendwerks St. Josef.

Die ersten Wohnungen im Seppelskasten seien vor einigen Tagen bezogen worden, teilte GSW-Technikchef Thomas Andres mit. Weiteres Leben komme in den nächsten Wochen hinzu, wobei die sechs mit Preisen um die 11,50 Euro pro Quadratmeter zu vermietenden Einheit noch nicht vergeben seien. Rohatyn geht von am Ende ungefähr 100 Bewohnern aus.

Einstiges Schülerwohnheim

„Mitten in die Lebenswelt“ kämen diese, betonte Bischof Wiesemann. Er sei „berührt“ zu sehen, was auch der einstigen Zigarrenfabrik, deren Gebäude seit 1924 in kirchlichem Besitz war, geworden ist. In den 100 Jahren war die offiziell als Bistumshaus St. Josef, im Volksmund als „Seppelskasten“ bekannte Immobilie zunächst Schülerwohnheim, dann Zentrale des Caritasverbands und des Kirchenmusikalischen Instituts.

Von den beiden Gebäudeteilen blieb der Trakt an der Bahnhofstraße weitgehend erhalten, während der baufällige Bereich entlang der Oberen Langgasse samt Tiefgaragen-Zufahrt neu entstand. Umgesetzt wurde alles in Verantwortung der Karlsruher Baufirma Weisenburger, für die Geschäftsführer Matthias Ryzlewicz bei der Einweihung von „vielen anspruchsvollen Aufgaben“, aber auch großem Stolz sprach.

Einweihung im Jubiläumsjahr

Das GSW nimmt damit 75 Jahre nach seiner Gründung eines seiner zuletzt größten Projekte in Betrieb. Das Geld sei „gut investiert“, so Geschäftsführer Rohatyn, der auch den Nachhaltigkeitsaspekt herausstellte: Die begrünten Dächer ermöglichten „innerstädtische Kühleffekte“, dazu komme die Infrastruktur für E-Mobilität und die Entsiegelung von 1000 Quadratmetern. Im früher mit Autos gefüllten Innenhof ist ein Garten mit kleinem Spielplatz entstanden.

Lob für das Projekt gab es auch von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD): Dem GSW sei es in für Bauträger schwierigen Zeiten gelungen, eine „Wohn- und Begegnungsstätte an wichtiger Stelle der Stadt zu schaffen“. Alle kniffligen Punkte bis hin zur Gestaltung der Tiefgarage seien zufriedenstellend gelöst worden.

Neuer Innenhof: Grünanlage über Tiefgarage.
Neuer Innenhof: Grünanlage über Tiefgarage.
Blick aus dem Treppenhaus: mehrstöckige Häuser.
Blick aus dem Treppenhaus: mehrstöckige Häuser.
Außenanblick: „Seppelskasten“ von der Bahnhofstraße aus.
Außenanblick: »Seppelskasten« von der Bahnhofstraße aus.
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