Speyer So schnell wie möglich hoch

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Dudenhofen. „Das Saisonziel der Vereinsführung ist der schnellstmögliche Aufstieg in die Verbandsliga“, sagt Trainer Siggi Oetzel von der HSG Dudenhofen/Schifferstadt. Er sieht die Mannschaft auf einem guten Weg. Nach der Vize-Meisterschaft im Vorjahr führen seine Jungs das Tableau der A-Klasse nach der Vorrunde mit zwei Punkten mehr auf dem Konto vor dem TV Kirrweiler an. Die Sieben von der Weinstraße besiegten sie im direkten Duell mit 34:29.

Oetzel stellte sein Aufgebot im zweiten Jahr des Bestehens der Spielgemeinschaft neu zusammen, weil drei Akteure der Stammformation und insgesamt sechs Kräfte nicht mehr zur Verfügung standen. Die Lücken schlossen mit Tobias Eßwein, Stefan Kaiser (beide zweite Mannschaft) und Gideon Metzger (A-Junioren) Handballer aus den eigenen Reihen. Im Oktober meldete sich David Kolb verletzungsfrei, und mit Markus Kiese kehrte von Pfalzligist TSV Kuhardt ein erfahrener Torsteher an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Die A-Jugendlichen Janek Messerschmidt, Marco Beckmann, Jonathan Schmauß und Moritz Leonhardt kommen ebenfalls schon bei den Aktiven zum Einsatz. An der Taktik und seiner Vorstellung von Handball änderte Oetzel nichts. Aber das Spielverständnis untereinander sieht er verbessert. Seine Schützlinge seien als Mannschaft noch mehr zusammengewachsen und variabler geworden: „Wir können unterschiedliche Abwehrsysteme einsetzen und somit unterschiedlich auf Gegner reagieren. Auch die Integration der A-Junioren verlief problemlos.“ Zum Auftakt nahm die HSG mit 31:32 beim TV Offenbach III ihre einzige Niederlage hin. Damals habe das Team noch die Findungsphase durchlaufen. Aufgrund von Verletzungen habe er improvisiert. In der Deckungsarbeit habe die Abstimmung gefehlt. Als dann Kiese, Kolb und die A-Junioren an Bord kamen, standen ihm mehr Möglichkeiten zur Verfügung, und die Mannschaft zeigte immer bessere Leistungen. Der Coach: „Letztlich hatten wir aber in einigen Begegnungen auch das Glück des Tüchtigen, das man eben braucht, um vorne mitspielen zu können.“ Als große Stärke wertet er die Ausgeglichenheit seines Kaders, in dem alle Positionen mit mindestens zwei gleichwertigen Akteuren besetzt seien. Mit 21,4 Jahren ist das Duchschnittsalter sehr gering. Einerseits sorgt dies für jugendliche Unbekümmertheit. Andererseits wünscht sich Oetzel für kritische Situationen auch den einen oder anderen Routinier, der das Heft in die Hand nimmt und die richtigen Entscheidungen trifft. „Daher war die Rückkehr von Markus Kiese ein wichtiger Baustein für unsere Serie. Mit einem solch erfahrenen Torhüter im Rücken kann man auch die eine oder andere Abwehrschwäche ausbügeln“, erklärt er. Hinter Kiese stehen schon die beiden jüngeren Nico Claus und Felix Trapp bereit. Über die so nicht erwartete positive Entwicklung von Kaiser ist Oetzel ebenso sehr erfreut wie über das im eigenen Nachwuchs vermutete Potenzial. Dies war auch einer der Hauptgründe der Fusion: Die bereits gute Jugendarbeit beider Klubs zu bündeln und in einer konkurrenzfähigen Spielgemeinschaft zu vereinen. Denn in der Vergangenheit ernteten Dudenhofen und Schifferstadt die Früchte der intensiven Bemühungen kaum, weil der Nachwuchs zu höherklassigen Vereinen abwanderte. Um für die Jugendlichen im aktiven Bereich sportlich attraktiver zu sein, soll der Sprung in die Verbandsliga gelingen. „Das ist aber kein Selbstläufer“, sagt Oetzel: „Wir müssen unsere Unbekümmertheit erhalten, auch wenn Niederlagen kommen sollten. Vor allem müssen die Spieler von Verletzungen verschont bleiben. Das gewisse Quäntchen Glück gehört natürlich auch dazu.“ In Kirrweiler, mit einer ähnlich jungen Auswahl, ergänzt um den einen oder anderen Routinier, sieht er den Hauptkonkurrenten. Zudem nimmt er den TSV Kandel und die TSG Haßloch II auf die Rechnung. Beide seien noch lange nicht abgeschlagen, lägen auf der Lauer, und niemand dürfe diese Gegner unterschätzen. Falls der Coup glückt und sein Kader so zusammenbleibt, denkt er, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen. Insbesondere die in den nächsten Jahren nachrückenden Talente aus dem eigenen Nachwuchs könnten der HSG einen längerfristigen Verbleib in der Verbandsliga ermöglichen, hofft der Trainer.

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