Speyer Speyer: Smartphone-App "Reli Quiz" im Selbstversuch

Rheinpfalz-Test: Einen neuen Zugang zum Thema Religion und Glaube bietet das Bistum Speyer mit der Smartphone-App „Reli Quiz“.

In welchem Baustil ist der Speyerer Dom errichtet? Hah, das ist eine leichte Frage! Dass der Dom keine Barockkirche ist, das ist klar. „Romanik“ lautet die richtige Antwort und ich heimse die ersten Punkte ein. Auch die Antwort auf die Frage, wer um 741 das Kloster Hornbach im Bistum Speyer gründet, kann ich mir noch herleiten. Es war sicher nicht der heilige Bernhard oder Paul Josef Nardini, sondern der heilige Pirmin. Und wieder gibt es Punkte. Doch dann stoße ich an meine Grenzen. „Jesus vergleicht das Reich Gottes mit einem Senfkorn, das zu einer großen Pflanze wird (Mt 13,31f.) Wie hoch kann eine Senfstaude im Normalfall werden?“ Mit 1,50 Meter liege ich nicht schlecht. Die richtige Antwort wäre aber drei Meter gewesen. Immerhin 308 erreichte Punkte werden angezeigt. Für den ersten Versuch gar nicht schlecht. Ich benötige noch einige Anläufe, bevor ich es über 6000 Punkte schaffe. Das ist im Vergleich zu den wirklichen Cracks immer noch wenig. Aktueller Rekordhalter ist der User mit dem Namen „GrafvonGalen“, der 39.881 Punkte erreicht hat.

30 Sekunden und weniger pro Frage

Es bleiben 30 Sekunden und weniger, um eine Frage zu beantworten. Das macht die Angelegenheit kniffliger und verhindert auch, dass nebenbei gegoogelt wird. Die Zeitbeschränkung lässt sich über den Schwierigkeitsmodus einstellen. Wer will, kann Joker einsetzen. Es gibt beispielsweise einen 50-50-Joker, der zwei falsche Antworten ausblendet. Quiz-Fans kennen das von Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ Die App erinnert ein klein wenig an die beliebte Fernsehshow. Über die Einstellungen lassen sich die Wissensgebiete, etwa Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte, Ökumene oder Weltkirche, auswählen. Die Kategorien beschränken sich nicht auf die katholische Kirche und den christlichen Glauben. Auch Buddhismus, Judentum oder Islam können Nutzer über die Einstellungen auswählen. „Es gibt bei den Fragen 15 Schwierigkeitsgrade“, erklärt Markus Herr, Sprecher des Bistums Speyer. Er hat mit mehreren Mitarbeitern des Bistums und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mehr als 100 Fragen über besondere Orte und Persönlichkeiten, zu Sehens- und Wissenswertem sowie zur Geschichte des Bistums Speyer beigesteuert. Auf diese Weise hat die App sogar einen lokalen Bezug zur Pfalz. Mittlerweile sind bundesweit 17 Bistümer an der App beteiligt. Ausgangspunkt für das Reli-Quiz war Fulda. Im dortigen Bistum wurde die App mit Unterstützung der theologischen Fakultät entwickelt. Dabei haben die Macher auch Raum zum Schmunzeln gelassen. Auf die Frage „Wer hat die Arche gebaut?“ geben sie beispielsweise als Lösungsmöglichkeiten die Alternativen: „Hotzenplotz, Ikea, Moses oder Noah“. Seit Dezember des vergangenen Jahres gibt es die App auch mit Fragen zur Pfalz. „Es ist eine neue Art des Zugangs“, sagt Bistumssprecher Herr. Damit beschreite die Kirche neue Wege, um Menschen auch digital zu erreichen. Herr sieht breite Anwendungsmöglichkeiten für die App, etwa in der Erwachsenenbildung, der Jugendarbeit oder im Religionsunterricht. Mit Hilfe des „Reli Quiz“ lässt es sich aber nicht nur alleine rätseln. Nachdem ich einige Einzelspiele gemacht habe, bin ich bereit für ein Duell. Als ich auf den entsprechenden Knopf tippe, wird mir ein Spieler namens „Meckpomm“ zugelost. Die Fragen sind knifflig: „Wie viele Busse passen der Länge nach in den Speyerer Dom?“ Erneut verschätze ich mich. Zehn wäre die richtige Antwort gewesen. Auch bei zwei weiteren Fragen liege ich falsch. Ich verliere drei Runden des Duells ziemlich deutlich, bevor mein Gegner aussteigt. Wer sich Duellgegner zulosen lässt, muss gegebenenfalls mit längeren Wartezeiten rechnen. Besser ist es, sich gezielt mit Usern zu verabreden, um herauszufinden, wer beim Thema Religion die meisten Fragen richtig beantworten kann. Im Netz Die App „Reli Quiz“ ist unter diesem Namen im App-Store (für iOS-Geräte) und im Google-Play-Store (für Android-Geräte) kostenlos erhältlich. Nach einer Registrierung können alle Funktionen genutzt werden.