Speyer Spinat trifft auf Kichererbsen-Eintopf

Zuständig für das vielseitige Angebot in der Kantine der Stadtwerke: Koch Cem Sahbudak.
Zuständig für das vielseitige Angebot in der Kantine der Stadtwerke: Koch Cem Sahbudak.

Mahlzeit! Was gibt’s denn heute Gutes? Diese Frage kennen viele vom täglichen Gang in Speyerer Kantinen mit eigener Küche. Wer dort den Kochlöffel schwingt, wer den Speiseplan erstellt und was der Chefkoch selbst am liebsten auf seinem Teller hat, zeigt diese Serie. Heute: die Kantine der Stadtwerke.

Deutsche Klassiker treffen auf Orient, Italien und Mexiko – Spinat mit Ei auf Kichererbsen-Eintopf, Penne Arrabiata und Burrito: In der Kantine der Stadtwerke geht’s international zu. Möglich macht das Koch Cem Sahbudak, der in verschiedenen Ländern Erfahrungen gesammelt hat und sein vielseitiges Können jetzt hier in der Industriestraße einbringt. Die Liebe zur orientalischen Küche wurde beim Mann mit kurdischen Wurzeln schon früh gelegt. Er selbst betrieb in Speyer auch mal ein mexikanisches Restaurant. Seit knapp zehn Jahren pachtet er nun die Stadtwerke-Kantine. „Ich versuche alles zu kombinieren“, sagt Sahbudak über seine abwechslungsreiche Küche. Die mexikanischen Burritos und Enchiladas seien sehr beliebt, sagt Sahbudak und Stadtwerke-Sprecherin Sonja Daum nickt kräftig. Im Sommer zieht es den Koch gar vor die Kantinentür an den Grill. „Da gibt’s auch mal Dönerspieß und Nackensteaks.“ Im Winter serviert er auch Eintöpfe, die es aber in der warmen Jahreszeit schwer haben. Vom Hausmacher Linseneintopf lässt er die Finger. Den wollte kaum jemand, obwohl er mundete. Der Koch kann sich das nicht erklären, aber zieht seine Schlüsse: „Ich habe mich nicht mehr getraut, das zu machen.“ Manche mögen’s deftig, andere leicht. Der Kantinen-Chef will es unterschiedlichen Geschmäckern recht machen und fächert sein Angebot auf: Das fleischlose Menü inklusive Salat und Nachtisch kostet 4 Euro, das mit Fleisch 5 Euro. Montag ist Schnitzeltag, donnerstags bietet er ein Büffet an, Motto: für 5 Euro soviel essen, wie man will. „Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt der 46-Jährige aus Perspektive seiner Gäste. Die Menüs sind nur Vorschläge, die Gäste können ihr Essen so zusammenstellen, wie sie möchten oder nur einzelne Komponenten wählen. Obst kann aus einem großen Korb gratis genommen werden. Diese Anregung kam aus Mitarbeiterkreisen, ebenso die Idee, im heißen Sommer kühlen Früchte-, Kamillen- oder marokkanischen Minztee anzubieten. „Das ist auch gut angekommen worden.“ In Sahbudaks Reich herrscht eine familiäre Atmosphäre – hinter und vor der Theke. Lediglich 40 bis 50 Mittagessen bietet sein Team täglich an für die Mitarbeiter der Stadtwerke und benachbarter Firmen. Der Kantinenbetrieb startet aber schon kurz vor 7 Uhr mit einer heißen Theke. Hier greifen die Müllwerker gerne zu, wenn sie gegen 9 Uhr Frühstückspause machen, ebenso zu Nudelgerichten. „Die arbeiten hart und wollen deftig essen“, weiß Sahbudak. Auch Mitarbeiter, die auf Baustellen unterwegs sind und nicht mittags in die Kantine kommen können, nehmen hier Proviant mit. Frühstück und Mittagessen gehen praktisch fließend ineinander über. „Deshalb ist es keine klassische Kantine“, stellt Cem Sahbudak fest, der auch das Essen liefert, wenn die Stadtwerke Schulungen und Veranstaltungen abhalten. Voraussichtlich Ende dieses Jahres wird Sahbudak mit der Kantine ins neue Verwaltungsgebäude in der Industriestraße umziehen. Im Neubau wollen die Stadtwerke das Kantinenkonzept verändern, schickt Pressesprecherin Sonja Daum voraus. Konkretes stehe aber noch nicht fest.

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