Speyer Sprengling weist den Weg

Der Außenseiter führt: Marvin Sprengling (rechts) erzielt Speyers 1:0, links Steffen Burkhard.
Der Außenseiter führt: Marvin Sprengling (rechts) erzielt Speyers 1:0, links Steffen Burkhard.

«Ludwigshafen.» Rückschlag für den Spitzenreiter der Fußball-Verbandsliga: Der FC Arminia Ludwigshafen hat gegen den überzeugenden FC Speyer 09 gestern Abend 2:4 (1:1) verloren. Was die Gastgeber noch mehr schmerzen dürfte, ist die Hüftverletzung von Nico Pantano.

Der erste Weg nach dem Abpfiff führte FCA-Trainer Maik Unfricht zur Bank der Speyerer, wo er seinem Kollegen Ralf Gimmy zum Sieg gratulierte. Vor dem Spiel hatte Unfricht (40) noch erzählt, dass er als Spieler und Trainer gegen Gimmy noch nie verloren habe. Dem 57-jährigen Speyerer Coach war die Freude über die Rückkehr in die alte Heimat schon vor dem Anpfiff anzumerken. „Ich habe viele Freunde getroffen, bin herzlich begrüßt worden“, sagte der gebürtige Ludwigshafener, der einst bei der Arminia als Rechtsaußen wirbelte, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Seine gute Stimmung steigert sich noch, denn die Speyerer waren in einem nach der Pause interessanten und abwechslungsreichen Spiel die bessere Mannschaft. „Ich glaube, uns ist der Spagat zwischen kompakter Defensive und schnellem Spiel nach vorne gut gelungen. Die Taktik war auf den Gegner zugeschnitten“, meinte Gimmy. Die Gäste agierten mit drei Innenverteidigern. Bei Ballbesitz der Arminia wurde daraus eine Fünferkette. Damit hatte der FCA seine Probleme und spielte sich wenige Chancen heraus. „Wir haben unsere Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt und sind zu selten gefährlich in den Strafraum gekommen“, teilte Unfricht mit. Lediglich bei den Toren von Nico Pantano, dem Marco Sorg den Ball auflegte (32.), und bei Sorgs Traumtor nach der Pause (63.) blitzte die Gefährlichkeit des FCA auf. Doch die Platzherren mussten jeweils einem Rückstand hinterherlaufen. „Das 0:1 fiel aus heiterem Himmel und beim 1:2 müssen wir den Torschützen energischer beim Kopfball stören“, sagte Unfricht über die Tore von Marvin Sprengling (10.) und Eric Häußler (58.). Nicht nur deswegen bekamen die Arminen die Partie nie in den Griff, konnte die Speyerer zu keiner Phase unter Druck setzen, weil sich die Gäste immer wieder lösen konnten. „Meine Mannschaft verdient ein großes Lob für ihre Laufleistung. Sie hat nach dem 2:2 gezeigt, dass sie mit dem Unentschieden nicht zufrieden ist“, beschrieb Gimmy die gelungenen Vorstellung. Je länger die Partie dauerte, desto mehr neigte sich die Waage zugunsten der Gäste. Unfricht: „Die Fehler in der Rückwärtsbewegung waren zu zahlreich, außerdem hat uns die Mentalität gefehlt, und nicht alle sind ans Limit gegangen.“ Es gab unglaublich viele Fehlpässe und Ballverluste. Die Folge waren die super herausgespielten Tore von Milot Berisha (77.) und Max Lieberknecht (90.). Da spielten die Arminen schon längst ohne Pantano. „Ich habe Schmerzen an der Hüfte und befürchte, da ist etwas gerissen“, sagte der Spielmacher. Und während Unfricht die Enttäuschung anzumerken war, hatte Gimmy richtig Freude. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als bei einem guten Blatt in der seit 40 Jahren existierenden Skatrunde mit ehemaligen Arminia-Mitspielern. Ludwigshafen ist für ihn immer eine Reise wert. Sport So spielten sie Arminia Ludwigshafen: Urban - Stiller, Rillig, Burkhard (83. Müller), Braun - Herchenhan, Lindner - Hiemeleers (74. Amos), Pantano (60. Amiri), Amberger - Sorg FC Speyer 09: Sahin - Thau, De Vico, Backmann, Nobile, Steigleider - Gass, Lieberknecht, Catovic (46. Gronbach) - Sprengling, Häußler (68. Berisha, 79. Vinciguerra).

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