Speyer Staatsphilharmonie spielt im Technik Museum

Staatsphilharmonie im Technik Museum: So war es schon 2021.
Staatsphilharmonie im Technik Museum: So war es schon 2021.

„Unendliche Weiten“: Am Abend des 14. Juli geht es im Technik Museum in Speyer auf Planetenreise, zumindest musikalisch: Die Deutsche Staatsphilharmonie spielt dort unter Michael Francis die Suite „Die Planeten“ von Gustav Holst.

Das Konzert wird live auf Arte Concert übertragen. Die Raumfahrthalle des Technik Museums Speyer wird zum Konzertsaal – und das schon zum zweiten Mal für die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. 2021, mitten in der Corona-Zeit, gab es dort ein Stream-Konzert mit Musik von Kodály und Dvorak. Es wurde auf Arte Concert live übertragen. Im Nachklang des Konzertes von vor gut zwei Jahren stand in der RHEINPFALZ zu lesen: „Ein ganz besonderes Konzert des Sinfonieorchesters aber war der Stream für Arte Concert ... aus dem Speyerer Technik-Museum, wo in der Raumfahrthalle Musik und Technik eine Beziehung spezieller Art eingingen. Es bleibt zu hoffen, dass das keine einmalige Sache war, sondern dass die Staatsphilharmonie bald wieder (und dann mit Publikum) im Technik-Museum und bevorzugt in der Raumfahrthalle spielt, vielleicht dann mit einem zu Buran, Sojus, den Modellen der ISS-Module oder dem Mondgestein sehr gut passenden Stück, nämlich der sinfonischen Suite ,Die Planeten’ von Gustav Holst.“ Nun ist es wirklich so weit. Das zweite Stück des Programms – das Konzert ist ausverkauft – passt aber auch zum Thema. Es ist „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss.

Mythologie statt Astronomie

Dessen Beginn mit dem Sonnenaufgang wird in Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“ verwendet. Doch nicht nur hier, in vielen anderen Filmen, in der Pop- und Rockmusik, in der Werbung oder in Computerspielen taucht diese Musik auf. Auch Motive aus Holsts Suite wurden als Filmmusik oder ebenfalls in Computerspielen aufgegriffen.

Bei Holst geht es übrigens wenig um Astronomie, mehr um den mythologischen Ursprung der Namen der sechs Planeten. Pluto kommt nicht vor, der war zur Entstehungszeit des Werks noch nicht entdeckt. Gut so, denn heute ist Pluto ja nur noch ein Zwergplanet. So endet die Suite mit „Neptun, dem Mystiker“.

Dabei tritt zum Orchester textloser Gesang eines Frauenchores. Mädchen und Frauen der Dommusik singen ihn heute Abend. Holst hat auch Kirchenmusik komponiert. Das kann man von dem Nietzscheaner und Atheisten Strauss gerade nicht sagen. Doch auch bei der Wiedergabe von dessen „Zarathustra“ ist die Speyerer Dommusik vertreten: Den Orgelpart spielt Domorganist Markus Eichenlaub.

„Merkur, der geflügelte Bote“: So heißt der Satz in Holsts Suite zum sonnennächsten Planeten. Hier das antike Vorbild als Statue
»Merkur, der geflügelte Bote«: So heißt der Satz in Holsts Suite zum sonnennächsten Planeten. Hier das antike Vorbild als Statue im Schwetzinger Schlosspark.
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