Speyer Stadt plant Notfallfonds für Energiepreis-Opfer

Finanznöte befürchtet: Dass die Kosten steigen, macht vor allem unteren Einkommensschichten zu schaffen.
Finanznöte befürchtet: Dass die Kosten steigen, macht vor allem unteren Einkommensschichten zu schaffen.

Die Energie-Jahresabrechnung liegt noch nicht im Briefkasten. Viele Geringverdiener oder Sozialleistungsempfänger blicken ihr mit Sorge entgegen. Die Stadt will die Einrichtung einer Energieberatungsstelle inklusive Notfallfonds prüfen.

Nach Angaben von Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Monika Kabs (CDU) haben die Stadtwerke im vergangenen Jahr 108 Strom- und Gaszähler durchschnittlich zwei bis acht Tage gesperrt, weil Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen konnten. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geht ab Herbst von deutlich mehr Sperren aus. Besonders betroffen sind demnach Rentner, Wohngeldempfänger und untere Einkommensgruppen. Die Politik will für den Bedarfsfall einen Notfallfonds installieren: Die Mitglieder des Sozialausschusses haben der Stadt einstimmig den entsprechenden Prüfantrag erteilt.

Zu den betroffenen Gruppen gehören auch Wohnungslose, Asylbewerber und ukrainische Kriegsflüchtlinge. Aktuell sind 145 Personen, die als Wohnungslose gelten, von der Stadt untergebracht: in rund 45 Wohnungen der städtischen Tochter Gewo sowie in 20 Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen plus 30 Einzelwohnungen im Schlangenwühl und 30 Einzelzimmern in der Unterkunft in der Industriestraße. 98 Geflüchtete mit Aufenthaltsstatus, davon 42 Kinder, sind auf 34 Haushalte verteilt.

Planänderung für Ukrainer

406 Flüchtlinge aus der Ukraine sind laut Michael Spieß, städtischer Abteilungsleiter Sozialhilfe, derzeit in Speyer registriert. 24 seien in die Heimat zurückgekehrt. 154 Ukrainer inklusive 62 Kinder sind demnach in der städtischen Unterkunft im Birkenweg untergebracht, 38 in weiteren städtischen Wohnungen. „Alle anderen leben bei Freunden, Verwandten oder Speyerer Familien“, so Spieß. Zwei mit aus der Ukraine geflohene Hunde und drei Katzen hätten bei ihren Besitzern ein vorübergehendes Zuhause in der städtischen Unterkunft gefunden. Zwei Sozialarbeiterinnen betreuten und begleiteten die Geflüchteten. Aktuell seien im Birkenweg noch rund 120 Plätze frei.

Inzwischen würden der Stadt kaum noch Flüchtlinge aus der Ukraine zugewiesen, sagte Spieß. Deshalb werde derzeit vom einstigen Plan Abstand genommen, zusätzliche Unterkunftsmöglichkeiten im früheren Stiftungskrankenhaus bereitzustellen.

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