Speyer Stadtnotizen: Kirchen: Von Terror nicht lähmen lassen

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Die Kirchen in Rheinland-Pfalz haben in ihren Weihnachtsbotschaften dazu aufgerufen, Terror und weltweiter Gewalt mit Mut und Entschlossenheit zu begegnen. Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad appellierte am ersten Weihnachtsfeiertag in seiner Predigt in der Gedächtniskirche, Terrorangst und Populismus zu widerstehen. Die Geburt Jesu in einem Stall in Bethlehem, „ganz unten bei den Habenichtsen und Vergessenen, bei den Opfern von Terror und Gewalt“, sei ein Symbol dafür, dass die Spirale von Gewalt und Gegengewalt in der Welt durchbrochen werden könne, sagte Schad. Die Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen dürften sich nicht durch Terroranschläge wie in Berlin spalten und zur Unmenschlichkeit verführen lassen, sagte der Kirchenpräsident. Die weihnachtliche Botschaft laute, dass die Kraft der Versöhnung stärker als der Hass sei. Bischof Karl-Heinz Wiesemann bezeichnete die Weihnachtsbotschaft als eine Vision, die selbst „den Abgründen und der tödlichen Macht des Bösen“ standhalte. „Wir solidarisieren uns mit allen Opfern solcher Gewalt, welcher Herkunft oder Religion sie auch sein mögen“, sagte der Bischof in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag im Speyerer Dom. Auch gedachte er der 5000 Menschen, die in diesem Jahr auf der Flucht vor Hunger und Gewalt im Mittelmeer umgekommen seien. Europa, das viel zu lange mit sich selbst beschäftigt gewesen sei, müsse sich seiner Verantwortung für die Welt bewusst werden. Noch nie in der Geschichte sei das so wichtig gewesen wie heute. „Ein Zerfall in kleinkarierte, angstbesessene Nationalismen kann nicht nur keine Lösung sein, sondern wäre ein weiteres, folgenschweres Versagen – so wie die Welt vor Aleppo und den dortigen Gräuel versagt hat“, betonte der Bischof vor den Gläubigen. Der Weihnachtsgottesdienst in der Gedächtniskirche und die Christmette im Dom wurden von rund 1500 Gläubigen besucht. Bei beiden Veranstaltungen war die Polizei Speyer jeweils vor Ort. Mit vier Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2017 setzt die Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz ihre Vortragsreihe jeweils ab 19.30 Uhr in der Villa Ecarius fort. Zur Eröffnung am Donnerstag, 19. Januar, spricht der Direktor des Historischen Museums der Pfalz, Alexander Schubert, über die „Weltbühne Speyer“. Am Montag, 13. Februar, stellt DRV-Pressesprecher Hans-Georg Arnold „125 Jahre Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz in Speyer“ vor, am Montag, 10. April, spricht Heimatforscher Rainer Thielen über „Die Kimmelbande“. Anschließend ist Mitgliederversammlung des Historischen Vereins. Den Abschluss der ersten Vortragshälfte 2017 macht der Historiker Jan Storre am Sonntag, 11. Juni, ab 11 Uhr zum Thema „Zwangsarbeit in Speyer 1939 – 1945“. |epd/rhp

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