Speyer Theaterstück „Die autonome Republik“ im Alten Stadtsaal

Mitautorin und Schauspielerin in dem Stück „Die autonome Republik“: Angela Pfenninger.
Mitautorin und Schauspielerin in dem Stück »Die autonome Republik«: Angela Pfenninger.

Zum Theaterstück „Die autonome Republik“ lädt die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (LpB) am Freitag, 12. Januar, um 20 Uhr in den Alten Stadtsaal in Speyer ein.

Vor genau 100 Jahren – zwischen Herbst 1923 und Frühjahr 1924 – erschütterten unerhörte Ereignisse die von den Franzosen besetzte Pfalz: gesprengte Bahngleise, das brutale tödliche Attentat auf den Separatistenführer Heinz Orbis im „Wittelsbacher Hof“ in Speyer durch Mitglieder rechtsextremer Organisationen und der dramatische Sturm auf das Pirmasenser Bezirksamt mit Toten und Verletzten.

Das Theaterstück „Die autonome Republik“ führt durch die historischen Vorgänge zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs, als die Rheinlande nach einer eigenen Zukunft strebten, bis zur Niederschlagung der kurzlebigen Autonomen Republik mit ihrem Zentrum in Speyer.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Gesellschaft einfach nicht zur Ruhe. Zu Beginn der Weimarer Republik bestimmten Hyperinflation, häufige Kanzlerwechsel, Radikalisierung und Hitlerputsch die politische Großwetterlage. Das Tauziehen um die Macht war eröffnet. Auch die Pfalz war uneins: Manche wollten nicht mehr zu Bayern dazugehören und lieber unabhängig sein, oder wandten sich der Besatzungsmacht Frankreich zu.

An wichtige Episode erinnern

Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz betont dazu: „Für uns als Landeszentrale ist es wichtig, an diese heute fast vergessene wichtige Episode der pfälzischen Geschichte zu erinnern. Der Umgang mit den Attentätern zeigt, wie gefährlich es ist, wenn ein Rechtsstaat seine Aufgaben nicht erfüllt. Die brutalen Mörder von Heinz Orbis erhielten 1932 gar ein Denkmal in Speyer! Es wurde von der Stadt gepflegt und war bis ins Jahr 2001 Bestandteil des städtischen Rundgangs am Volkstrauertag.“

Mitautor Tino Leo, Leiter der Schauspielschule in Mainz, führt Regie. Mitautorin Angela Pfenninger und Bernhard Weller, bekannt in der Region als eine Hälfte von „Spitz und Stumpf“, erzählen in insgesamt 16 Rollen ein Kapitel der Regionalgeschichte, dessen Spuren man bis heute entdecken kann, wenn man darauf achtet.

Die Stückentwicklung von Tino Leo und Angela Pfenninger förderten die Landeszentrale für politische Bildung RLP, der Bezirksverband Pfalz und die Kulturstiftung Speyer.

Info

Eine Anmeldung ist unter anmeldung@lpb.rlp.de oder auf der LpB-Homepage https://www.lpb.rlp.de möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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