Speyer Traurig hin, fröhlich zurück

Von Bach bis Blues: Der Evangelische Posaunenchor hat unter der Leitung von Philipp Neidig am Donnerstagabend im Speyerer Ratssaal ein Konzert gegeben.

„Wir machen Blasmusik für den lieben Gott“, sagte Moderator Eckhard Fleischmann über den Posaunenchor, dessen Träger die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Speyer ist. Das heißt aber nicht, dass das Repertoire einzig aus Chorälen besteht. Der Posaunenchor begann mit zwei Stücken von Johann Pachelbel. Ein Doppelchor und eine Fughetta, also eine kleine, knappe Fuge, eröffneten das Programm. Ein „Air“ war in der Barockmusik ein Lied oder ein liedhaftes Musikstück. Henry Purcell komponierte ein feierliches und getragenes Air zum Geburtstag der englischen Königin Anne, die von 1702 bis 1714 herrschte. Ein heitereres Stück – das Ritornell aus seiner Ode zum Cäcilientag – ergänzte es. Ohne Johann Sebastian Bach kann man schlecht barocke Kirchenmusik, gar evangelische, machen. Gleich drei Choräle bot der Posaunenchor, den mittleren, „Wir danken dir, Herr Jesu Christ“, gestaltete der Chor mit einem Solo-Beginn der Trompete, der sich nacheinander Basstrompete und Tenorhorn anschlossen. Zwei Choräle von Felix Mendelssohn-Bartholdy beschlossen den „besinnlichen Teil“, wie es Fleischmann ausdrückte, und leiteten über zu Blues und Jazz. Manchmal nennt man den Posaunenchor auch „Kirchenblech“, und den „Speyerer Kirchenblech-Blues“ hat ihnen Fleischmann auf den Leib geschrieben. Es war eine Uraufführung, die er ebenso dirigierte wie den ganzen Jazzteil, zu dem zwei New-Orleans-Beerdigungsmärsche – traurig zum Kirchhof, fröhlich zurück – gehörten. Hinzu kamen „Just A Closer Walk“ und „Intrade In Jazz“ von Johann Michel.

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