Speyer Umweltpreis: Der Einsatz für die Natur soll wachsen

Übergabe des Umweltpreises (vorne von links): Susanne Mayrhofer, Monika Oberfrank, Regina Krauß, Doris Hoffmann, Irmgard Münch-W
Übergabe des Umweltpreises (vorne von links): Susanne Mayrhofer, Monika Oberfrank, Regina Krauß, Doris Hoffmann, Irmgard Münch-Weinmann.

Der städtische Umweltpreis ist am Sonntag an die Speyerer Bieneninitiative übergeben worden. Rahmen war die „Wundersame Matinée“ im Hummelgarten bei dem Judomaxx, der beweist: Natur und Mensch müssen keine Gegensätze sein.

Wie der Name schon sagt, ist der „Hummelgarten“ der Bieneninitiative kein Nutzgarten oder Ziergarten im herkömmlichen Sinn. Vielmehr gibt es auf dem Grundstück nahe der Butenschönstraße viele Wildpflanzen, deren Blüten als Nahrungsgrundlage für Fluginsekten wie Schmetterlinge und Bienen inklusive Hummeln dienen. Um das Gedeihen des Gartens kümmert sich Doris Hoffmann mit weiteren Ehrenamtlichen für die Bieneninitiative – das Netzwerk mit Mitgliedern wie Imkerverein, Stadtbücherei, Rucksackschule des Forstamts, Stadt, Pollichia und BUND.

„Schauen Sie, wie schön sie sind“, sagt Doris Hoffmann vom Imkerverein und zeigt auf Töpfchen mit den Samenständen verschiedener Pflanzen wie Inkarnatklee, Moschusmalve und Lichtnelke. Die Samen(hüllen) verblüffen den Betrachter tatsächlich mit einer Vielfalt an Formen. Mal erinnern sie an Sterne, mal an eine kugelrunde Erbse. Details ihrer Struktur werden in Lupengläsern oder mit Hilfe eines Mikroskops sichtbar. Biologin Susanne Mayrhofer (Verein Netzwerk Umweltbildung Speyer-Rheinpfalz) leitet die Besucher bei der Untersuchung der Pflanzensamen an.

Bewusstsein bei Besuchern

Bei Heinz-Peter Wierig (Pollichia) füllen Gäste die im „Hummelgarten“ gesammelten Samen sortenrein in Tüten aus ehemaligen Briefumschlägen ein. „Wir sind dabei, ein Samenarchiv bei der Stadtbibliothek aufzubauen“, sagt Wierig. Bei Gesprächen mit Besuchern der Matinée wird das Bewusstsein deutlich, dass mit dem Verhalten vieler von ungefähr acht Milliarden Menschen ein Artensterben bei Pflanzen und Tieren einhergeht, das für den Homo sapiens selbst gefährlich zu werden droht. Insofern könnte sich ein Samenarchiv noch als unverzichtbar erweisen.

Bei der Übergabe des mit 1250 Euro dotierten Umweltpreises der Stadt Speyer zu Beginn der Matinée an Vertreter der Bieneninitiative zitierte die städtische Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) den Biologen Paul Ehrlich: „Indem die Menschheit andere Arten zu Ausrottung treibt, ist sie damit beschäftigt, den Ast, auf dem sie sitzt, abzusägen.“ Mit dem Umweltpreis will die Stadt bei den Bürgern „Interesse für die Belange der Natur wecken“, teilte die Beigeordnete mit. Woraus Einsatz für Umwelt und Natur wachsen solle.

Papiertheater im Programm

Nahrung für die Seele, frei nach Shakespeares „Twelfth Night, Or What You Will“, lieferten Silvina Gaß (Saxofon) und Yoshi Tschira (Gitarre) von der städtischen Musikschule als „Jazz Duo“. Zur Mittagszeit gab es kostenlos Fingerfood vor dem Hintergrund von Bürger-Parzellen mit Nutzpflanzen wie Tomaten und Zucchini. Kerstin Bürger von der Stadtbücherei erzählte die Geschichte einer Raupe in Form des japanischen Papiertheaters Kamishibai. Diese Kunstform – ein bisschen wie Fernsehen ohne Strom – hat in die Bibliothek Einzug gehalten. „Ungefähr 50 Geschichten haben wir schon, die auch ausgeliehen werden können“, sagte Bürger.

Kontakt

info@bienen-speyer.d

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