Speyer Viel Lob, aber nichts Zählbares

Wirges. „Wir sind super zufrieden“. Wirges’ Trainer Jürgen Kohler strahlte an dem eisig kalten Samstagnachmittag auf dem Wirgeser Kunstrasenplatz stolze Freude aus. Seine Mannschaft hatte im letzten Heimspiel des Jahres TuS Mechtersheim mit 2:1 (1:1) besiegt (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Die Gäste verbuchten die erste Torgelegenheit nach drei Minuten, als Georg Ester eine tolle Flanke von Jannick Immel knapp über die Wirgeser Torlatte köpfte. Drei Minuten später markierte das Kohler-Team die frühe Führung, hatte dabei aber das Glück zur Seite. Das Schiedsrichtergespann unter der Leitung von Drittliga-Referee Patrick Alt hatte die Abseitsstellung von Jannick Finkenbusch übersehen. Der ließ sich nicht beirren, startete an der verdutzten TuS-Abwehr vorbei durch, legte mustergültig für Sören Klappert auf, der den Ball ohne Mühe zum 1:0 über die Torlinie brachte. In der Folgezeit sahen die 150 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel auf gutem Oberliga-Niveau, das der TuS in der 18. Minute ausglich. Nach einem perfekten Pass von Immel tauchte Ester frei vor EGC-Schlussmann Agim Dushica auf und ließ diesem keine Chance. Nun sorgten zwei spielfreudige Teams mit entsprechend ausreichenden Torgelegenheiten für kurzweilige Unterhaltung. Dushica fischte dem frei vor ihm auftauchenden Jens Rehhäußer in letzter Sekunde den Ball vom Fuß (37.), auf der Gegenseite scheiterte der starke Manfred Hannappel am gut reagierenden TuS-Torhüter Konstantin Stengel (41.). Das Salz in der Suppe eines Fußballspiels sind packende Torraumszenen, und die gab es in dieser Partie ausreichend. Der Unterschied, der die absolut ausgeglichene Partie entschied, kam von der Wirgeser Auswechselbank in Person von Lars Bohm. Kohler hatte den dynamischen Stürmer mit einem glücklichen Händchen nach einer Stunde eingewechselt. Nur fünf Minuten auf dem Spielfeld, scheiterte Bohm mit sehenswertem Seitenfallrückzieher an Stengel. Mit einem langen Ball in den Strafraum freigespielt, setzte er den Ball in der 82. Minute flach zum Siegtreffer in die Maschen. TuS-Trainer Manfred Schmitt war entsprechend enttäuscht und konnte die sechste 1:2-Niederlage seiner Elf nicht wirklich nachvollziehen. „Ein Spiegelbild der Saison. Wir hätten einen Punkt verdient. Was nutzt uns das Lob über eine gute Leistung, die wir heute gezeigt haben, wenn nichts Zählbares herauskommt. Ich muss die Mannschaft nach dieser unglücklichen Niederlage jetzt aufrichten. Wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren. Am nächsten Spieltag kommt immerhin Saar 05 Saarbrücken, sicherlich keine Laufkundschaft.“ Jannick Immel hatte die dickste von einigen Torgelegenheiten vergeben. Sein satter 20-Meter-Schuss streifte nur um Haaresbreite am Wirgeser Torwinkel vorbei (74.). (eim)

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