Speyer Viele offene Fragen vor Verbandsliga-Rückkehr

Speyer. Seit 65 Jahren wird in Speyer Frauen-Handball gespielt. Passend, dass die Akteurinnen des TSV Speyer jetzt die Rückkehr in die Verbandsliga geschafft haben. Die Trainer Jens Collet und Bernd Brummer konnten dabei auf eine gute Mischung aus routinierten und jüngeren Spielerinnen bauen, die sich mit 24:4 Punkten vorzeitig die Meisterschaft in Staffel zwei der A-Klasse gesichert hat.

Am Ende gab der bessere direkte Vergleich knapp den Ausschlag gegenüber der punktgleichen SG Albersweiler/Ranschbach (22:14, 11:18). Nur eine weitere 27:28-Niederlage musste Speyer im bedeutungslosen finalen Saisonspiel im Lokalderby beim TV Schifferstadt II hinnehmen. Alle anderen Partien wurden mit einer Tordifferenz von mindestens acht Treffern gewonnen, so dass der TSV das weitaus beste Torverhältnis aufweist. Jens Collet hat im Januar 2012 als Frauentrainer bei seinem Heimatverein angefangen. Damals sagte er, die Mannschaft sei noch im Findungsprozess. Seine Schützlinge wurden dann Dritter (2012), Neunter (2013) und Vierter (2014). Diesen schwankenden Verlauf schreibt er der Tatsache zu, dass einige Spielerinnen Nachwuchs bekommen haben und zeitweise nicht zur Verfügung standen. Der Erfolg jetzt sei einer – trotz durchwachsener Trainingsbeteiligung – guten Vorbereitungsphase geschuldet. „Wir haben durchweg gegen höherklassige Teams gespielt. Die Partien wurden zwar knapp verloren, aber die Mannschaft hat sich in diesen Begegnungen aufgebaut“, glaubt Collet. Ausschlaggebend war seiner Meinung nach auch, dass alle Positionen mindestens doppelt besetzt sind. Wenn das Personal auf dem Spielfeld getauscht wurde, sei wenn überhaupt nur ein geringer Bruch im Speyerer Spiel entstanden. Die Domstädterinnen leben nicht von überragenden Einzelspielerinnen, sondern sind als Team insgesamt schwer zu schlagen. Die Stärken seiner Sieben sieht der Übungsleiter zum einen in der guten Defensive. Zum anderen zahlte sich die gute Fitness aus. Der TSV Speyer agierte mit viel Tempo und konnte dieses in der zweiten Halbzeit meist noch steigern, so dass die Gegner am Ende oft nicht mehr in der Lage waren mitzuhalten. Collet und sein „Co“ Bernd Brummer, ein sehr erfahrender Übungsleiter, ergänzen sich sehr gut. Die letzte Entscheidung trifft aber Collet. Beide werden auch in der kommenden Spielzeit auf der Kommandobrücke stehen. Wobei Collet seine Karriere als aktiver Spieler nun nach 36 Jahren definitiv beendet. Die Mannschaft wird ihr Gesicht verändern. Ariane Schröder, Nicole Schröck, Klaudia Jester und Conni Schmitt, die Abteilungsleiterin der TSV-Handballer, hören auf. Wie die Formation in der kommenden Saison aussieht, dazu „kann ich leider noch keine „Wasserstandsmeldung machen“, sagt Collet. Klar ist nach dem Ende der Nachwuchsspielgemeinschaft mit dem TV Dudenhofen, dass keine Juniorin zu den Speyerer Frauen aufrückt, sondern alle in der neuen HSG Dudenhofen/Schifferstadt spielen werden. „Schade“, findet er. „Das Minimalziel ist zunächst der Ligaverbleib, aber mittelfristig wollen wir in die Pfalzliga“, ist für Collet mit dem aktuellen Erfolg noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. (ali)

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