Speyer Von der Bierstadt zur Weinstadt

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Ein Stadtspaziergang mit Weinglas steht bevor: Zum fünften Mal veranstalten die Pfalzwein-Werbung und die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz am 1. und 2. April die Messe „Wein am Dom“. Erstmals gibt es dabei den Rebensaft an sechs Standorten. Gestern wurden Weine und Programm im Historischen Ratssaal vorgestellt.

Speyer ist der Gastgeber, den sie sich für die Weinmesse vorgestellt haben“, war Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) nach vernommenen Lobeshymnen auf die Verbindung zwischen Stadt und Getränk überzeugt. Erfahrungen mit Gerstensaft habe die Stadt schon lange, wies sie auf die frühere „Bierstadt“ Speyer mit mehr als 40 Brauereien hin. Als selbst ernannte Meteorologin versprach die Bürgermeisterin für das erste April-Wochenende angenehme Temperaturen und viel Sonne. „Guter Wein schmeckt bei jedem Wetter“, erklärte sie vorsorglich. Knapp 1000 Weine sollen nach Angaben der Veranstalter an beiden Messetagen von 167 Betrieben in der Galerie Kulturraum, im Historischen Museum, Historischen Ratssaal, Kulturhof Flachsgasse, Alten Stadtsaal und im inzwischen frisch sanierten Friedrich-Spee-Haus ausgeschenkt werden. Norbert Schindler, Landwirtschaftskammer-Präsident und als Bundestagsabgeordneter direkt aus Berlin gekommen, berichtete von der im Parlament gestern beschlossenen zehnten Änderung des Deutschen Weingesetzes. „Die Winzer erhalten damit wesentlich mehr Verantwortung.“ „Wir schlagen uns im Vorverkauf wacker“, wies Pfalzwein-Werbung-Geschäftsführer Detlev Janik auf bereits mehr als 1100 Anmeldungen für die Speyerer Weinmesse hin. Liebhabern des Rebensaftes riet er zur „Karte am Sonntag“: Erfahrungsgemäß sei der Ansturm nämlich am Samstag besonders groß. Besucher aus ganz Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz hätten sich angekündigt, bestätigte Landrätin Theresia Riedmaier (SPD), stellvertretende Vorsitzende von „Pfalzwein e.V.“, steigendes Interesse an der Messe in der Domstadt. 2016 sei ein etwas kleinerer, aber feiner Jahrgang, so Weinbauamtsleiter Thomas Weihl. Große Befürchtungen nach dem buchstäblich ins Wasser gefallenen Frühjahr habe ein sonniger Herbst deutlich relativiert, betonte er. Etwa die Hälfte der präsentierten Weine seien von 2016. Mit „Wine Grooves“ kündigte Janik eine Party mit Wein der „Generation Pfalz“ und Musik von DJ Flö im „Philipp eins“ an. Kabs wies auf Ausstellungen im Kunstverein und in der Städtischen Galerie hin, bei denen Besucher der hier positionierten gut 20 Betriebe im Kulturhof Flachsgasse Wein mit Kultur verbinden könnten. Im Alten Stadtsaal gebe es Wein-Bodenarten zu sehen. Janik: „Unterschiede sind an neun Rieslingen zu erschmecken.“ Südwest

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