Speyer Walderholung bekommt keinen Denkmalschutz
Die Erwägung der Linken war, mit einem Schutzstatus für die Walderholung Einfluss auf die Deutsche Bahn zu nehmen, die derzeit eine Trasse für zusätzliche Güterverkehr-Gleise zwischen Mannheim und Karlsruhe vorbereitet und dafür auch Speyerer Fläche in Erwägung zieht. Eine Streckenvariante vorbei an Speyer und Römerberg wäre verbunden mit einem Tunnelausgang bei der Naherholungsfläche im Westen der Stadt. Wenn diese unter Schutz gestellt würde, wäre die für Speyer mit Nachteilen behaftete Variante passé, lautete das Kalkül.
Die Ratsmehrheit schloss sich jedoch der Warnung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) an. Die Walderholung brauche keinen Denkmalschutz für ihren Erhalt. Wenn er käme, könnte er die künftige Nutzung des Areals für Kinder- und Jugendarbeit beschränken, sagte Seiler mehrmals eindringlich. Dann hätte nämlich nicht die Stadt, sondern das Land das Sagen. Sie erntete Widerspruch – wobei sich beim Erhaltungswillen für die Walderholung alle einig waren.
Auch der Kompromiss, für das gut 100 Jahre alte Areal nicht möglichen Denkmalschutz, sondern allgemeiner formuliert „Möglichkeiten des Erhalts“ zu prüfen, fand keine Mehrheit. „Ich kann nur in aller Dringlichkeit davor warnen“, so Jörg Zehfuß (CDU) über Denkmalschutz an dieser Stelle. Laut Seiler sind die Bauten der Walderholung sanierungsbedürftig.