Speyer Warmes Jahr drückt den Umsatz

2 Millionen Euro aus dem 2014er-Bilanzgewinn der Stadtwerke von 4,7 Millionen fließen an die Stadt. Der Aufsichtsrat hat wie im Vorjahr beschlossen, die vom kommunalen Versorger vorgeschlagene Gewinnausschüttung um 500.000 Euro zu erhöhen. „Die Stadt benötigt die Mittel, um den Anforderungen des kommunalen Entschuldungsfonds nachkommen zu können“, zitieren die Werke in ihrer gestrigen Mitteilung Aufsichtsratschef und Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU).

Damit wird im dritten Jahr in Folge verstärkt auf Stadtwerke-Mittel zugegriffen, um die städtischen Sparziele zu erfüllen. 2,7 Millionen Euro nimmt der Versorger in seine Rücklagen. „Die Eigenkapitalerhöhung ist nötig, um in den Ausbau und in die Modernisierung unserer Anlagen und Netze sowie in regenerative Energien investieren zu können“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Der Gewinn ist gegenüber 2013 leicht, um rund 200.000 Euro, zurückgegangen. 2012 war es mit 5,8 Millionen Euro rund eine Million mehr gewesen. Dass der Gewinn 2014 fast konstant blieb, ist laut Bühring mit Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen und einem Zuwachs im Neukundengeschäft außerhalb des Stammgebiets erreicht worden. 13,6 Millionen (plus 40 Prozent) von 84,9 Millionen Umsatz sind mit Energieverkauf und Dienstleistungen außerhalb der Region erlöst worden – dabei beim Strom mit Kunden „deutschlandweit“: Im Jahr 2013 waren außerhalb des eigenen Netzgebiets 9,7 Millionen Euro umgesetzt worden. Der Gesamtumsatz war damals mit 85,7 Millionen Euro jedoch höher gewesen. Ursache für den Rückgang laut Stadtwerke: eine geringere Abgabe in den witterungsabhängigen Sparten Erdgas und Wärme. Bühring: „2014 war das wärmste Jahr seit Start der Temperaturaufzeichnung 1881.“ 7,7 Millionen Euro wurden laut Jahresabschluss in Anlagen und Netze investiert, davon 3,1 Millionen in Verteilungsanlagen. Für 2,1 Millionen kamen 1,5 Kilometer Fernwärme-Netz und 30 neue Hausanschlüsse hinzu. In das Bademaxx flossen 550.000 Euro (Sauna, Parkplatz), für ein neues Verwaltungsgebäude 1,8 Millionen Euro. Beim Bademaxx gab es 1,87 Millionen Zuschussbedarf. 4 Millionen Euro hat eine neue Windkraftanlage gekostet, die zusammen mit einem Partner im Hunsrück in Betrieb genommen wurde. Neue Windkraftprojekte sind geplant, anders als 2013 gab es aber keine Kapitalerhöhung für die dafür zuständige Tochterfirma. Auf 226 gewachsen ist die Anzahl der Beschäftigten (2014: 219, 2013: 2010). (pse)

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