Speyer Werke segeln weiter im Wind

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Die Stadtwerke Speyer (SWS) machen weiter ordentlich Wind: Der kommunale Energieversorger beteiligt sich am Windpark der Stadtwerke Tübingen im rheinhessischen Framersheim. 25,1 Prozent daran haben die SWS für 1,6 Millionen Euro erworben. Der Vertrag wurde am Montag unterzeichnet.

Den Windpark hatten die Stadtwerke Tübingen im Vorjahr erworben. Er erbringt mit seiner Gesamtleistung von 13,5 Megawatt eine jährliche Stromproduktion von 27,1 Millionen Kilowattstunden. 6800 Vierpersonenhaushalte können damit versorgt werden. Rund 25 Prozent davon nutzen die SWS nun künftig für ihr Stromportfolio an erneuerbaren Energien. Die Beteiligung habe sich aus dem guten geschäftlichen Kontakt zwischen Tübingen und Speyer ergeben, teilte das Unternehmen mit. Für 2030 peilen die Werke eine Stromversorgung aus 100 Prozent regenerativen Quellen an. Derzeit beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien – vor allem Strom aus europäischen Wasserkraftanlagen – an der Gesamtlieferung (95 Millionen Kilowattstunden an Haushalt- und Gewerbekunden in Speyer) 55,4 Prozent, informierte eine SWS-Sprecherin auf Anfrage. Die Stromerzeugung aus eigenen Anlagen der Stadtwerke Speyer (Photovoltaik und Windkraft) beträgt nach ihren Angaben 22 Millionen. Kilowattstunden, also etwa 23 Prozent der gesamten Liefermenge. Der Anteil werde schon in Kürze wachsen: Denn am 12. April wurde die Genehmigung von fünf Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 149 Metern, 115 Metern Rotordurchmesser und einer Gesamtleistung von 15 Megawatt erteilt. Das Quintett soll pro Jahr rund 33 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, den durchschnittlichen Jahresverbrauch von 11.000 Einfamilienhäusern. Über den Bau entscheidet der SWS-Aufsichtsrat am 10. Mai. Baubeginn könnte dann am 1. August sein. Mitte 2017 stünde die Inbetriebnahme an. SWS-Chef Wolfgang Bühring ist zuversichtlich, das Ziel „100 Prozent regenerativ“ bis 2030 zu erreichen. Nicht nur Windenergie, auch Fotovoltaik, neue Technologien, höhere Effizienz neuer (Windkraft-)Anlagen, aber auch Einsparen gehörten zu dem Weg dahin. Die im – noch nicht gültigen – Koalitionsvertrag der „Ampel-Parteien“ SPD, FDP, Grüne vereinbarte Neuregelung zum Ausbau der Windkraft in Rheinland-Pfalz könne stören, weil sich das Flächenangebot für Anlagen damit verringere. Wie berichtet, sollen Abstände zu Wohnflächen vergrößert und weitere Gebiete ausgenommen werden. „Aber wir sind nicht allein auf Rheinland-Pfalz angewiesen, sind in anderen Bundesländern schon auf der Suche und in Gesprächen. Spruchreif ist aber gegenwärtig noch nichts“, so Bühring gestern. Weitere Kooperationen mit den Stadtwerken Tübingen – „die genauso aufgestellt sind wie wir und die selben Ziele verfolgen wie wir“ – schließt er nicht aus. (ell)

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