Speyer Widerstand gegen Ölbohrungen

In Otterstadt hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet, die gegen die geplanten Probebohrungen nach Erdöl in Ortsnähe ist. Bei einer Zusammenkunft mit Ratsmitgliedern wurden Argumente gegen das Projekt gesammelt.

In der Erde bei Otterstadt könnte ein Erdölvorkommen schlummern. Wie berichtet, will deshalb ein Konsortium aus GDF Suez und Palatina GeoCon eine Probebohrung starten – etwa 500 Meter vom Ort entfernt, nahe der Sandgrube Heberger an der Straße zwischen Waldsee und Speyer. Dass sich der Ortsgemeinderat Otterstadt ebenso wie der Verbandsgemeinderat Waldsee dagegen ausgesprochen haben, ändert nichts daran, dass das Genehmigungsverfahren bei den Behörden läuft. Erst in der vergangenen Woche bekräftigte ein GDF-Sprecher gegenüber der RHEINPFALZ, dass das Projekt weiter vorangetrieben werde, dass das Konsortium aber auch gesprächsbereit sei und für Bürgerfragen zur Verfügung stehe (Telefon 06232 6497949 oder E-Mail info@erdoel-in-speyer.de). Gegen das Vorhaben regt sich nämlich Widerstand bei den Bürgern im Ort. So hat sich mittlerweile eine Interessengemeinschaft „Kein Erdöl“ gebildet. Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) gibt es noch nicht, weil noch organisatorische Fragen zu klären sind. Am Freitagabend waren Mitglieder der IG mit Vertretern aller vier im Ortsgemeinderat vertretenen Ratsfraktionen zusammengekommen, um über die Argumente gegen die Probebohrung zu sprechen. IG-Mitglieder äußerten die Befürchtung, dass die Bohrungen Hebungen und Senkungen verursachen könnten – mit der Folge, dass an Häusern irreversible Schäden entstünden. Angeführt wurde auch, dass natürliche radioaktive Stoffe an die Erdoberfläche kommen könnten und durch den Westwind ins Dorf getragen würden. Auch die Verunreinigung von Grundwasser sei denkbar. Manche Otterstadter sehen das notwendige Abfackeln von Erdölbegleitgas mit Sorge. Sie fürchten, dass gesundheitsgefährdende Stoffe auf die Felder in der Nähe gelangen und die Feldfrüchte verunreinigen könnten. Außerdem kritisierten Teilnehmer den zu erwartenden Lärm durch das Bohren und den Schwerlastverkehr. Vertreter der Ratsfraktionen bescheinigten der Interessengemeinschaft, gute Vorarbeit geleistet zu haben, und sicherten Unterstützung von Seiten der Kommunalpolitik zu. Es wurde die Hoffnung geäußert, dass sich auch der Waldseer Ortsgemeinderat sowie die Bürger des Nachbardorfes dem Protest anschließen; schließlich sei Waldsee auch betroffen. (hoku)

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