Speyer Wohnen statt Gewerbe

Vorfahrt genommen: Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein Unfall, weil ein Busfahrer in der Hauptstraße die Rechts-vor-links-
Vorfahrt genommen: Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein Unfall, weil ein Busfahrer in der Hauptstraße die Rechts-vor-links-Regel nicht beachtet hatte.

Eine „durch Wohnen dominierte Mischnutzung“ soll in der Hanhofener Ortsmitte westlich der Raiffeisenstraße möglich sein. Einen entsprechenden Bebauungsplan hat der Ortsgemeinderat am Dienstagabend in der Kulturscheune beschlossen. Ein weiteres Thema war der Verkehr im Ort.

Bebauungsplan:

Bei drei Enthaltungen stimmte der Rat für den Bebauungsplan „Ortsmitte, westlich der Raiffeisenstraße“. Die Planaufstellung begründete Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) mit einer in der Raiffeisenstraße ansässigen Reifenhandels-Firma. Seit deren Ansiedlung im Ortskern seien die Anforderungen an den Brandschutz derart gestiegen, dass sie für den Betreiber kaum noch zu realisieren seien. Eine Aufgabe des Geschäfts und die Umnutzung der Fläche seien daher absehbar. Theo Fath (CDU) interessierten die Kosten – die Verwaltung geht von rund 7000 Euro aus. Er hätte sich gewünscht, dass im Vorfeld mit dem Grundstücks-Eigentümer über die künftige Nutzung und eine Kostenbeteiligung gesprochen worden wäre. Dazu Ebli: „Bebauungspläne sind Sache der Gemeinde.“ Vertagt wurde die Entscheidung zum Erlass einer Gestaltungssatzung für den Ortskern. Einzelhandelskonzept: Zur Kenntnis nahm der Rat das Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. Eblis Fazit nach dem Durchblättern: „Es steht der weiteren Entwicklung Hanhofens nicht im Wege.“ Andreas Wehrmeister (SPD) ergänzte: „Das Papier lässt die Ansiedlung von Einzelhandelsgeschäften offen.“ Ralf Gerhards (CDU) fragte: „Gab es in den letzten Jahren überhaupt Anfragen, in Hanhofen ein Geschäft eröffnen zu wollen.“ Ebli verneinte. Für Verbandsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) ist die mögliche Erklärung: „Einzelhändler planen mit zwei Parametern: einer Einwohnerzahl ab 4000 aufwärts und ob es im Ort Durchgangsverkehr gibt.“ Mittlerweile verkauft ist laut Ebli das Sparkassen-Gebäude. Wer der Käufer ist, wisse sie aber nicht. Wege und Straßen: Nach Auskunft der Ortsbürgermeisterin werden derzeit Vorschläge der Landwirte zum Ausbau der Wirtschaftswege geprüft. In der Einwohnerfragestunde sagte Josef Klug, der Waldweg Richtung Ganerb sei unbefahrbar. Wiederaufgenommen wurde laut Ebli die Baumaßnahme Alte Kirchstraße (wir berichteten). Verkehr: In der Einwohnerfragestunde äußerte Claus-Werner Blauth seine Sorge um die Verkehrssicherheit der Kinder in der Schloss- und Harthauser Straße sowie in der Alten Landstraße. Im Neubaugebiet existiere kein Bürgersteig und es werde schnell gefahren. Rund dreißig Kita- und Schulkinder müssten regelmäßig die Straße queren. Blauth: „Ich sehe die Gefahr, dass irgendwann ein Junge oder Mädchen zu Schaden kommt.“ Eine rasche Lösung konnte Ebli nicht versprechen. Den von Blauth angeregten Zebrastreifen lehne die Polizei ab, außerdem sei er in Tempo-30-Zonen „nicht vorgesehen“. Die Grünstreifen entlang der Schlossstraße dienten der Versickerung des Niederschlagwassers. Wehrmeister erinnerte an den Busunfall im Viehtriftweg. Er hat beobachtet: „Das ÖPNV-Unternehmen missachtet regelmäßig die Verkehrsregeln, besonders rechts vor links.“ Gerhards wollte wissen: „Warum unterbleiben vorgesehene Verkehrsmaßnahmen in der Silz.“ Eblis Antwort: „Das Ordnungsamt hat abgewunken, schon weil Zusatzregelungen zum ruhenden Verkehr in der Silz Anschlussmaßnahmen im ganzen Ort nach sich ziehen würden.“

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