WORMS Worms erlaubt gemeinsame Bestattung mit Haustieren

Mustergrab auf einem Essener Friedhof, wo sich Mensch und Haustier gemeinsam bestatten lassen können.
Mustergrab auf einem Essener Friedhof, wo sich Mensch und Haustier gemeinsam bestatten lassen können.

Auf dem Wormser Hauptfriedhof sollen Menschen künftig gemeinsam mit ihren Haustieren eine letzte Ruhestätte finden können. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, könne ein separates Mensch-Tier-Gräberfeld in einem Randbereich des Friedhofsgeländes entstehen.

„Für viele Menschen ist das Haustier ein Teil der Familie“, begründet der zuständige Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (SPD) den Vorstoß. Manchmal sei das Tier sogar der einzige Weggefährte auf dem letzten Lebensabschnitt.

Bislang ist noch offen, wie die Stadt mit der Bestattungsreihenfolge umgehen wird, ob also das Haustier schon vor seinem Besitzer auf dem Friedhof bestattet werden kann. Die Stadtverwaltung hält dies nach eigener Aussage für sinnvoll, es gebe aber noch keinen abschließenden Beschluss der städtischen Gremien.

Erstmals vor neun Jahren

Der bundesweit erste Mensch-Tier-Friedhof war vor neun Jahren im rheinland-pfälzischen Dachsenhausen (Rhein-Lahn-Kreis) entstanden. Seither nimmt die Zahl der Friedhöfe zu, die solche Bestattungen ermöglichen. Nach Angaben der Verbraucherinitiative Bestattungskultur „Aeternitas“ unterscheiden sich die Konzepte stark. So sei es mancherorts bewusst erlaubt, Menschen und Tiere auf den Grabmalen zu nennen, anderswo sei der Hinweis auf das Haustier nicht gestattet.

Die Stadt Worms verweist auf eine jahrhundertealte Tradition gemeinsamer Bestattungen. Schon in der Antike seien Menschen gemeinsam mit Tieren beigesetzt worden, und im Mittelalter sei es nicht unüblich gewesen, „dass sich Fürsten gemeinsam mit ihrem besten Pferd bestatten ließen“.

Ludwigshafener Pläne

Auch die Ludwigshafener Stadtverwaltung hat unterdessen grundsätzlich Bereitschaft signalisiert. „Die Nachfrage danach gibt es“, heißt es von den Behörden. Gemeinsame Bestattungen von Menschen und Tieren seien aktuell in Planung.

„Für diese Pläne muss die Satzung angepasst und entsprechende Flächen festgelegt werden, auf denen die Stadtverwaltung Tierbestattungen als Grabbeigabe zulassen will“, teilt ein Sprecher mit. Mit den ersten Bestattungen in dieser Form sei für das kommende Jahr zu rechnen.

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