Zweibrücken Über 60 Minuten eindeutig überlegen

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Die Oberligahandballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz bescherten sich gestern zum Abschluss der Vorrunde das schönste Weihnachtsgeschenk selbst, gewannen gegen die HSG Völklingen mit 27:19 (16:9) und gehen damit als Tabellenzweiter in die kurze Weihnachtspause. Die endet bereits am 8. Januar, wenn die VTZ in der Westpfalzhalle eines der Viertelfinal-Turniere um den Saar-Pokal ausrichtet.

Zweibrücken. Bis dahin heißt es jetzt erst einmal ein wenig durchatmen bei den Zweibrückern. „Ich bin ganz zufrieden mit der Vorrunde, vor allem froh, dass sich heute keiner mehr verletzt hat“, sagte VTZ-Trainer Danijel Grgic nach dem Spiel. Froh war er, weil sein Team Platz zwei festigte, und glücklich, weil die Gefahr, dass sich ein Spieler noch schwerer verletzt, durchaus gegeben war. Beispielsweise in der 28. Minute, als Völklingens Thomas Jung VTZ-Spieler Vladislav Kurotschkin, der mit Hochgeschwindigkeit zum Gegenstoß gestartet war, kurzerhand die Beine wegzog. Mit einer Zwei-Minuten-Strafe war Jung in dieser Situation gut bedient. Über das Spiel selbst wollte Grgic gar nichts sagen. Zufrieden sei er, und hatte dabei wohl eher die zwei Punkte auf der Habenseite im Blick denn die spielerische Leistung, die aber weitgehend in Ordnung war. Beim Coachen am Spielfeldrand war ihm anzumerken gewesen, dass ihm das eine oder andere im Zweibrücker Spiel aber nicht gefiel. Insgesamt lassen sich die 60 Minuten am besten mit „glanzloser Sieg“ beschreiben. Was aber nicht in erster Linie an der VTZ lag, sondern daran, dass Völklingen etwa ab Mitte der ersten Halbzeit gar nicht mehr mitspielen wollte. Das sah auch Völklingens Trainer Berthold Kreuser ähnlich. Warum seine Mannschaft, die nicht schlecht begonnen hatte, plötzlich aufhörte Handball zu spielen, konnte er nicht erklären. „Es gibt halt in der Saison immer mal das eine oder andere gebrauchte Spiel, wir hatten heute so eines“, sagte Kreuser. Er räumte ein, dass der Sieg der VTZ mehr als verdient war und dass seine Mannschaft mit der Höhe der Niederlage noch gut bedient war. Was auch der Tatsache geschuldet war, dass Grgic in der zweiten Halbzeit früh begonnen hatte kräftig durchzuwechseln und in den zweiten 30 Minuten nie eine eingespielte Truppe auf dem Feld stand. Das war der Leistung der VTZ nicht zuträglich. Aber Spielpraxis für jeden Spieler ist wichtig. Und über 60 Minuten war die VTZ trotzdem eindeutig überlegen. Völklingen war durch seinen treffsichersten Spieler Niklas Eberhard, der aus dem Rückraum immer wieder erfolgreich war, mit 1:0 in Führung gegangen. Nach zehn Minuten glich Tobias Stauch, der auf der rechten Außenbahn begonnen hatte, erstmals für die VTZ aus: 3:3. Eine Minute später markierte Philip Wiese mit dem Treffer zum 4:3 die erste Zweibrücker Führung in dieser Partie. Die sollte die VTZ nicht mehr hergeben. Kevin Hauck zum 5:3, Vladislav Kurotschkin vom Kreis zum 6:3. Zweibrücken bekam die Partie in den Griff. Im Mittelblock war das Duo Wiese/Kurotschkin nur schwer zu überwinden, blockte einige Völklinger Wurfversuche weg. Im ersten Abschnitt kurbelte Tomas Kraucevixius das VTZ-Angriffsspiel an, im zweiten Abschnitt war es der torgefährlichste VTZ-Angreifer, Alexey Wetz, der die Rolle des Spielgestalters übernahm. Torwart Yannic Klöckner war ein sicherer Rückhalt seines Teams. Vor allem auch zu Beginn der zweiten Halbzeit, als durch die Wechselei etwas Unwucht im VTZ-Spiel herrschte, manche Chance liegengelassen wurde, manches Anspiel nicht ankam, ließ der VTZ-Keeper hinten nichts anbrennen. Im Gegensatz zu den Vereinsverantwortlichen, die nach dem Abpfiff für Feuer sorgten und eine spezielle Adventskranzkreation in der abgedunkelten Westpfalzhalle aufs Feld rollen ließen: einen Kasten Bier, illuminiert von Kerzen. Ein vorweihnachtlicher Gruß an die Spieler des Tabellenzweiten. So spielten sie VT Zweibrücken-Saarpfalz: Klöckner - Kraucevicius (2), Mokris (4/3), Wiese (2) - Stauch (2), Hauck (2) - Kurotschkin (4) - Hartz (3), Baumgart (2), Wetz (6), Mägel, Sauer, Schweitzer HSG Völklingen: Santarini, 21. Weber - Geoffroy (1), Jung (2), Eberhard (9/3) - Louis (1), Schneider (3) - Saunus - Wecker (2), Müller, Balthasar, Kron (1), Zipfel Spielfilm: 9:5 (17.), 12:6 (22.), 16:9 (30.), 20:11 (40.), 26:14 (50.), 27:19 (60.) - Strafwürfe: 4/3: 3/3 - Zeitstrafen: 4:7 - Beste Spieler: Kraucevicius, Wetz, Kurotschkin, Wiese - Eberhard - Zuschauer: 260 - Schiedsrichter: Haas/Müller (HV Rheinhessen). |add

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