Zweibrücken 22.2.2022 in Zweibrücken – Neun Paare geben sich das Ja-Wort

Tochter Lina, Jessica Knobel und Tino Unkauf in der historischen Kutsche.
Tochter Lina, Jessica Knobel und Tino Unkauf in der historischen Kutsche.

Am 22.2.2022 als Zweierpaar in Zweibrücken heiraten, um die Zweisamkeit zu besiegeln: Mehr Wortspiel geht kaum. Neun Paare, sechs am Morgen, drei am Nachmittag, gaben sich an diesem ganz besonderen Dienstag das Jawort im Trauzimmer.

Schon am 2.2.2022 waren sieben Paare den Bund der Ehe eingegangen. Laut Stadtverwaltung waren das an diesen beiden Tagen so viele Trauungen wie sonst in einem Monat. Passend zum Anlass hatte das Stadtmarketing Eingang und Vorraum des Gebäudes mit Rosengirlanden, üppigem Blumenstrauß, Luftballons in Herzform und einer goldenen „2“ dekoriert.

Tochter Lina, Jessica Knobel und Tino Unkauf in der historischen Kutsche.
Tochter Lina, Jessica Knobel und Tino Unkauf in der historischen Kutsche.
Lalita und Emanuel Lingenti.
Lalita und Emanuel Lingenti.
Alexander und Tamara Molinar.
Alexander und Tamara Molinar.
Tino Unkauf und Jessica Knobel.
Tino Unkauf und Jessica Knobel.
Jaqueline und Nick Sommer.
Jaqueline und Nick Sommer.
Sandra Falk-Lee und Hyon-il Lee.
Sandra Falk-Lee und Hyon-il Lee.
Anja und Jochen Heß.
Anja und Jochen Heß.
Felix und Robin Schmidt.
Felix und Robin Schmidt.

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Ganz klassisch in der Disco kennengelernt

Das erste Hochzeitspaar am Dienstag waren Lalita und Emanuel Lingenti aus Zweibrücken. Die beiden hatten sich ganz klassisch in der Disco kennengelernt. Das ist vier Jahre her. „Die kirchliche Trauung folgt im nächsten Jahr. Wir bauen gerade ein Haus, da passt das nicht ganz in den Zeitplan“, erzählt die frischgebackene Frau Lingenti. „Dass ich mir das Datum besser merken kann“, nennt Emanuel einen pragmatischen Grund für den auffälligen Hochzeitstermin, ehe es mit Familienangehörigen zum Umtrunk weitergeht.

Mit Leonard Cohens Song „Hallelujah“ wurden Tamara und Alexander Molinari auf dem Herzogplatz nach ihrer standesamtlichen Trauung von den Zweibrücker Musikern Pepe Pirmann und Markus Wille im Kreis ihrer Familien und Freunde in Empfang genommen. „Das war eine Riesenüberraschung“, zeigte sich die Braut sichtlich gerührt. Die Zweibrückerin und der Käshofer kennen und lieben sich seit gut fünf Jahren. „Das Datum wurde uns vom Standesamt vorgeschlagen“, verraten die beiden Frischvermählten. Ihnen war es wichtig, im Monat Februar zu heiraten – wie schon seinerzeit die Eltern des Bräutigams. „Die kirchliche Trauung folgt im August. Ansonsten haben wir noch keine Flitterwochen oder ähnliches geplant“, sagte Alexander Molinari. Angestoßen und gefeiert wurde im Dorfgemeinschaftshaus Käshofen.

Mit einer Kutschfahrt überrascht

Das Brautpaar Nummer vier (nicht alle Paare wollten in die Zeitung) wurde von der Stadt mit ein paar Zusatz-Überraschungen erfreut. Die ersten Glückwünsche erhielten Jessica Knobel und Tino Unkauf nämlich von Rosenkönigin Annika I. samt Rosenstrauß. Einen weiteren bekam die gemeinsame Tochter Lina. Die Sechsjährige fand die Trauung sehr aufregend, auch wenn das Ganze doch ziemlich lange gedauert habe. Die nächste Überraschung, mit der die Stadt aufwartete, war eine Kutschfahrt vom Herzogplatz durch die Allee und zurück. „Das war jetzt doch ein größerer Rahmen für die eigentlich klein gehaltene Trauung“, freute sich der überglückliche Ehemann. Dass die Hochzeit auf dieses besondere Datum fiel, war eher Zufall: „Wir haben beide im Februar Geburtstag, darum sollte es dieser Monat sein.“ Ehefrau Jessica, die in Zweibrücken geboren ist, kam mit der Heirat zurück zu ihren Wurzeln. Denn das Paar wohnt in Pirmasens.

Jacqueline und Nick Sommer haben sich ganz alleine getraut. Allerdings war ihre noch ungeborene Tochter auch schon mit von der Partie. „Während der Trauung hat sie sich schon bemerkbar gemacht“, berichtete Jacqueline hinterher: „Ich war sehr aufgeregt und emotional und habe ein paar Tränen verdrückt. Da wurde auch die Kleine unruhig.“ Im Mai soll das Kind auf die Welt kommen. „Nächstes Jahr geben wir uns dann in einer freien Zeremonie noch mal das Jawort“, berichten die Sommers. Eigentlich wollten sie am 26. Februar heiraten. „Dann hat uns die Behörde bei der Anmeldung auf dieses Datum hingewiesen. So haben wir uns relativ spontan dazu entschieden“, erzählte Nick Sommer. Darum waren auch nur die Brautleute da. Die Familie kam am Abend zu einer kleinen Feier zusammen.

Schon im August den Termin reserviert

„Sandra drängt mich schon seit sechs Jahren, dass ich ihr doch endlich einen Antrag machen soll. Dabei wollte ich doch nur auf ein schönes Datum warten“, erzählte Hyon-il Lee mit einem Augenzwinkern, wie es zur Wahl des Hochzeitstermins kam. Bereits im August hat er sich den Termin reservieren lassen. „Ich dachte, der ist bestimmt schnell ausgebucht.“ Bis Dezember hat er dann dicht gehalten, bis er seiner Sandra die große Frage stellte. Als sie Ja sagte, konnte er sogleich den Hochzeitstermin nennen. Aufs Standesamt begleitet wurden die Brautleute nur von der elfjährigen Hanna aus Sandras erster Ehe und vom gemeinsamen Sohn Emil (elf Monate). „Alle anderen wissen nichts davon, dass wir heute heiraten, sie werden es wohl erst aus der Zeitung erfahren“, meinte Sandra Falk-Lee. Auch wenn die kleine Gruppe nur zu viert im Trauzimmer war, sei das Geschehen doch sehr emotional gewesen. Im Sommer soll es eine große Gartenparty mit allen Freunden geben. Die wird dann auch nicht geheimgehalten. Versprochen.

„Ich friere lieber im Februar und habe dafür so ein einmaliges Datum im Ehehering stehen“, begründet Anja Heß, warum die Wahl auf das Schnapszahlen-Datum gefallen ist. „Da der 2.2.2022 schon ausgebucht war, blieb halt nur noch der 22. übrig“, klärt sie weiter auf. Sie wollte allerdings auch nicht mehr länger unverheiratet mit ihrem Jochen zusammenbleiben. Über vier Jahre gehen die beiden Weselberger schon ihren Lebensweg zusammen. „Sehr aufgeregt und sehr ergriffen“, waren übrigens beide. Nicht nur vor und während der Trauung, sondern noch genauso, als sie das Trauzimmer schon längst verlassen hatten und das nächste Paar an der Reihe war, wie sie im Nachhinein der RHEINPFALZ verrieten. „Gerade bei dem Lied ,Fields of Gold’, das schon zum Antrag im letzten September lief, da musste ich sehr mit den Tränen ringen“, gibt Jochen Heß ungeniert zu. Anja Heß traute sich übrigens im weißen Hochzeitskleid. „Es wird nur eine standesamtliche Trauung geben“, wie die Halb-Singhalesin erzählt. Wenn es die Corona-Situation zulässt, folgt hoffentlich bald eine Zeremonie in Sri Lanka bei ihrer Familie. Für den Rest des Hochzeitstages, ging es erstmal in die Fasanerie.

In Homburg war kein Termin mehr frei

Mit Robin und Felix Schmidt kamen zu guter Letzt zwei waschechte Saarländer aufs Standesamt in die Rosenstadt. „Meine Frau ist sehr perfektionistisch, darum dachte ich mir, dieses Datum wird ihr gefallen, das ist perfekt, einmalig und wird nicht mehr passieren“, klärt Felix Schmidt nach der Eheschließung auf. Ihren Traumurlaub in Australien haben sie ebenfalls in einem Februar verbracht. Sie haben mit Lilly (3) und Liam (2) zwei Kinder, da passe die Zwei als Verbindung einfach zu ihnen. Dass es mit Zweibrücken dann noch eine weitere Zweier-Verbindung gibt, das war eher Zufall. In ihrer Heimatstadt Homburg seien die Termine auf dem dortigen Standesamt vergeben gewesen. Farblich auf einander abgestimmt und dem Anlass entsprechend, trug die kleine Lilly ein beerenfarbenes Kleid wie ihre Mama, inklusive einem weißen Strauß Rosen. Liam entschied sich wie sein Papa für einen dunkelblauen Anzug und hellblaues Hemd. Nach der Trauung ging es direkt zurück über die Landesgrenze zur Familienfeier. Eine große Fete samt kirchlicher Trauung soll noch folgen.

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