Zweibrücken Am Freitag gehen die Tadano-Streikenden in die Kirche

Tadano-Geschäftsführer Kenichi Sawada schaut sich das Streikgeschehen in der Dinglerstraße an.
Tadano-Geschäftsführer Kenichi Sawada schaut sich das Streikgeschehen in der Dinglerstraße an.

Niemand weiß, wie lange der Streik bei der Tadano Demag GmbH in Zweibrücken dauern wird. Seit Donnerstag wehrt sich die Belegschaft mit dem Ausstand gegen Werksschließung und Massenentlassungen.

Für Freitag sind gegen 10 Uhr eine Protestkundgebung und eine Versammlung der Streikenden in der Alexanderskirche geplant. Mit Beginn der Frühschicht hat am Donnerstagmorgen um 4.30 Uhr der unbefristete Streik bei dem Kranhersteller begonnen. Vor dem von Schließung bedrohten Werk Wallerscheid am Flughafen versammelten sich Streikende an brennenden Tonnen, entzündeten bengalisches Feuer und blockierten das Werkstor. Anschließend fuhren sie in gut einem halben Dutzend Bussen mit Polizeibegleitung zum innerstädtischen Werk Dinglerstraße. Dort blieb über Stunden die Dinglerstraße zwischen den Einmündungen Bismarck- und Fahrenbergstraße gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr über die Gottlieb-Daimler-Straße um. Auch am Freitagvormittag müssen Autofahrer eine solche Sperrung vor dem Werk Dinglerstraße einkalkulieren. Voraussichtlich können dann auch die Zweibrücker Stadtbusse am Freitag bis etwa 10 Uhr die drei Haltestellen Tadano, Ernstweilerkirche und Feigenklamm nicht bedienen: So war es bereits am Donnerstagmorgen der Fall gewesen.

Würstchen und Getränke in der Festhalle

Tadano-Europageschäftsführer Kenichi Sawada stand am Morgen an der Werkseinfahrt in der Dinglerstraße, wo er sich das Szenario anschaute. Betriebsräte und Vertreter der IG Metall hielten dort Reden. Später am Vormittag zogen die Streikenden in einem Protestmarsch in die Zweibrücker Festhalle. Dort wurden sie mit Würstchen und Getränken versorgt; zudem nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, in der Festhalle zur Toilette zu gehen. Zuvor hatten sie ihre Notdurft nicht verrichten können, weil den Streikenden das Betreten des Tadano-Geländes mit den dortigen Toiletten untersagt war.

Mit einem Barcode-System verbuchen die Tadano-Kollegen von nun an täglich ihr Streikgeld.
Mit einem Barcode-System verbuchen die Tadano-Kollegen von nun an täglich ihr Streikgeld.

In der Festhalle erklärten Helfer der IG Metall, wie die Tadano-Kollegen an ihr Streikgeld kommen. Dies erfolgt über eine Art Barcode-System, mit dem die Streikenden bargeldlos ihre Zuwendungen verbuchen. Zu diesem Zweck müssen sie von nun an täglich im Streiklokal im ehemaligen City-Outlet vorstellig werden.

Oberbürgermeister kritisiert Geschäftsführung

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung sagte Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza am Donnerstag zur RHEINPFALZ, dass die nun entstandene Situation mit dem unbefristeten Streik der Tadano-Belegschaft „leider absehbar“ gewesen sei. „Die Positionen sind festgefahren, und das liegt nicht vornehmlich an den Mitarbeitenden, die immer wieder das Gespräch suchen und bereit sind, gemeinsam mit der Geschäftsführung für den Erhalt des Werkes zu kämpfen.“ Wosnitza: „Ich halte die durch die Geschäftsführung eingenommene starre Position, die keinerlei Gesprächsraum zulässt, für falsch und gefährlich für den Standort.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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